97 % der Neuzulassungen in Norwegen sind E-Autos – dieser Rekord haut selbst Experten um!

97 % der Neuzulassungen in Norwegen sind E-Autos – dieser Rekord haut selbst Experten um!

Norwegen setzt seine beeindruckende Erfolgsgeschichte in der Elektromobilität fort: Im Juni 2025 erreichten vollelektrische Pkw einen Anteil von 97 % an den Neuzulassungen. Dieser Rekordwert übertrifft das bereits herausragende Ergebnis von 84,9 % im Vorjahresmonat deutlich und macht das skandinavische Land zum weltweit führenden Beispiel für die Verkehrswende.

Monat Juni: 18.373 Neuzulassungen, 97 % elektrisch

Die Zahlen des Norwegischen Verkehrsinformationsrats (OFV) dokumentieren:

  • 6/2025 Neuzulassungen: 18.373 Pkw insgesamt
  • Anteil E-Fahrzeuge: 97 % (17.822 Elektroautos)
  • Wachstum ggü. Juni 2024: +4,9 %

Das verbleibende Prozent entfallen auf Plug-in-Hybride und konventionelle Antriebe, die jedoch fast vollständig vom Elektroboom verdrängt werden.

Halbjahresbilanz: 75.515 Registrierungen, +23 %

Im ersten Halbjahr 2025 summieren sich die Neuzulassungen auf 75.515 Pkw, was einem Anstieg von 23 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 entspricht. Die Zahlen verdeutlichen, dass Norwegen weit entfernt ist von einer Sättigung und das Wachstum konsequent anhält.

Tesla als dominierende Marke

Trotz der starken Konkurrenz behauptet sich Tesla als Marktführer:

  • Verkäufe H1 2025: > 11.000 Fahrzeuge
  • Marktanteil: 17,3 %

Der Erfolg der Kalifornier ist bemerkenswert, da Tesla in anderen nordischen Märkten wie Schweden oder Dänemark auf härtere Konkurrenz trifft. Dennoch dominieren Model 3 und Model Y auf den norwegischen Straßen.

Breite Markenvielfalt fördert den Wettbewerb

Neben Tesla treiben etablierte Hersteller den Elektroanteil weiter nach oben:

  • Volkswagen: ID.4 und ID.7 als Bestseller im Kompakt- und Mittelklassesegment.
  • Volvo: XC40 Recharge mit Plug-in-Option.
  • BMW: i4, iX und iX1 in verschiedenen Preisklassen.
  • Audi: e-tron-Modelle und Q4 e-tron.
  • Toyota: Fokus auf Hybrid- und Brennstoffzellenmodelle als ergänzende Strategie.

Politische Rahmenbedingungen als Wachstumsmotor

Der norwegische Staat hat eine Reihe von Anreizen geschaffen, die den Umstieg auf Stromer äußerst attraktiv machen:

  • Wegfall der Einfuhrzölle und der Kraftfahrzeugsteuer
  • Reduzierte Mehrwertsteuer (VAT) auf Elektrofahrzeuge
  • Kostenloses Laden an öffentlichen Schnellladestationen
  • Freie Nutzung von Mautstraßen und Fährverbindungen
  • Gratis Parken in städtischen Parkzonen
  • Zugang zu Busspuren in Stadtzentren

Dieser umfassende Maßnahmenkatalog hat ein Ökosystem geschaffen, das den Komfort- und Kostenvorteil der Elektromobilität unterstreicht.

Infrastruktur: Schnellladenetz mit über 18.000 Stationen

Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist in Norwegen flächendeckend ausgebaut:

  • Schnellladestationen: > 2.500 DC-Ladeparks
  • AC-Ladepunkte: Über 15.000 verteilt im ganzen Land
  • Netzabdeckung: Auch in ländlichen Gebieten ausreichend Ladeoptionen

Dank dieser Infrastruktur können selbst Langstreckenfahrten komfortabel und ohne Reichweitenangst unternommen werden.

Prognose 2025: 145.000–150.000 Neuzulassungen

Analysten erwarten für das Gesamtjahr 2025 eine Zahl von 145.000 bis 150.000 Pkw-Neuzulassungen. Ein möglicher Zinsrückgang im Herbst könnte die Kaufbereitschaft weiter erhöhen, obwohl unsichere konjunkturelle Rahmenbedingungen weltweit auch Bremsspuren hinterlassen könnten.

Norwegen als Vorbild für Europa

Der norwegische Weg ist nicht nur zahlengetrieben, sondern strategisch geplant. Ein Bündel aus Förderprogrammen, Infrastrukturinvestitionen und klaren Nachhaltigkeitszielen hat das Land zum international beachteten Pilotprojekt gemacht. Andere europäische Staaten können von diesem Modell lernen, indem sie ähnliche Anreizsysteme einführen und parallel den Ausbau der Ladeinfrastruktur forcieren.

Tipps für deutsche Käufer

Auch deutsche Autokäufer profitieren von den Erkenntnissen aus Norwegen:

  • Informieren Sie sich über lokale Förderprogramme (Umweltbonus, regionale Zuschüsse).
  • Planen Sie Ladestationen zu Hause (Wallbox) und prüfen Sie öffentliche Ladeparks auf Ihrer Pendelstrecke.
  • Vergleichen Sie Angebote verschiedener Hersteller – der Wettbewerb führt zu attraktiveren Preisen.
  • Achten Sie auf langfristige Kosten (Versicherung, Wartung, Strompreis) statt nur auf den Kaufpreis.
  • Beachten Sie Reichweitenangaben im Alltag – nutzen Sie Alltagszyklen für Probefahrten.

Elmer