Mega-Krisenalarm bei ZF: 14.000 Stellen gestrichen – so wütend protestieren die Mitarbeiter!

Der renommierte Automobilzulieferer ZF steht vor einer der heftigsten Krise seiner Geschichte: Bis 2028 sollen rund 14.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Diese Entscheidung hat nicht nur in der Branche, sondern auch in der Region um Friedrichshafen und München für große Verunsicherung gesorgt.
Spannung im Juli 2025: Restrukturierung unter Hochdruck
Im Juli 2025 hat die ZF Friedrichshafen AG ihren ehrgeizigen Restrukturierungsplan offiziell angekündigt. Nach Monaten der Unsicherheit und der teilweisen Werksstilllegungen will der Konzern seine Personalkosten an die schwache Nachfrage im Automobilbereich anpassen. Die Kernpunkte:
- 14.000 Stellenstreichungen bis Ende 2028, verteilt auf internationale Standorte.
- Verfahren der freiwilligen Exits und Frühpensionierungen, um soziale Härten abzufedern.
- Verschiebung von Investitionen in zukunftsorientierte Technologien wie E-Antriebe und Elektronikkomponenten.
Für eine Region wie Oberbayern und Baden-Württemberg, in der ZF mit mehreren Standorten vertreten ist, bedeuten so massive Einschnitte eine erhebliche Belastung für die lokale Wirtschaft.
Proteste und Gegendemonstrationen
Die wirtschaftspolitische Brisanz manifestiert sich in den anstehenden Streikaktionen: Der Betriebsrat hat für den 29. Juli eine Großdemonstration angekündigt. Geplant ist eine Kundgebung vor der ZF-Zentrale in Friedrichshafen zur gleichen Zeit wie die Sitzung des Aufsichtsrats. Die Mitarbeiter fordern:
- Verhandlungen auf Augenhöhe, um Entlassungen möglichst zu vermeiden.
- Erhalt von Standorten und Fachkompetenzen in der Region.
- Konkrete Zukunftsperspektiven für betroffene Beschäftigte, etwa durch Qualifizierungsprogramme.
Solche Proteste zeigen, wie stark die Belegschaft um ihren Arbeitsplatz bangt und wie tiefgreifend die Transformation bei einem Zulieferer von Getrieben, Achssystemen und Elektronikkomponenten ist.
Hintergründe der Krise: E-Mobilität, Energiekosten und Nachfrageschwäche
Die globalen Herausforderungen für ZF lassen sich in drei Haupttreiber gliedern:
- Elektrifizierung: Der Übergang von Verbrennungsmotoren zu Elektromotoren ändert die Anforderungen an Zulieferer radikal – herkömmliche Getriebekomponenten werden in Zukunft weniger nachgefragt.
- Steigende Energiepreise: Vor allem in deutschen Werken verteuern sich Produktion und Logistik, was die Margen zusätzlich belastet.
- Schwache Nachfrage: Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch, viele Hersteller drosseln ihre Produktion oder verschieben Investitionen in neue Modelle.
ZF muss seine Fertigungsanlagen und Mitarbeiter auf anders gelagerte Wertschöpfungsprozesse ausrichten – von klassischen Achssystemen hin zu Hochvolt-Batteriekomponenten und Leistungselektronik.
Maßnahmen zur sozialen Abfederung
Um die angekündigten Entlassungen nicht allein durch betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen, setzt ZF auf verschiedene Instrumente:
- Freiwillige Abfindungsprogramme: Mitarbeiter können mit attraktiven Paketen und Rentenabschlägen in den Ruhestand oder einen Vorruhestand gehen.
- Qualifizierungsangebote: Interne Schulungen und Kooperationen mit Berufsschulen und Hochschulen zur Umschulung auf E-Mobilitäts-Technologien.
- Regionale Förderprojekte: Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsförderungen, um neue Arbeitsplätze in aufstrebenden Branchen zu schaffen.
Diese Maßnahmen sollen helfen, die Wucht der Entlassungen zu dämpfen, doch ihre Wirkung hängt entscheidend vom weiteren Dialog zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaften ab.
ZF als Gradmesser für die gesamte Zulieferindustrie
Das Vorgehen bei ZF Friedrichshafen wird von vielen Beobachtern als Blaupause gesehen. Denn wenn ein Riese wie ZF seine Belegschaft durchlinkt, folgt regelmäßig die gesamte Branche:
- Andere Zulieferer prüfen ihre Geschäftsmodelle und passen Kapazitäten an.
- Lieferketten verschieben sich zugunsten spezialisierter E-Mobilitäts-Anbieter.
- Politische Debatten um Subventionen und Standortförderung gewinnen an Fahrt.
Vor allem in Deutschland, dem Ursprungsland großer Autozulieferer, ist der Spagat zwischen Innovationsdruck und Arbeitsplatzerhalt politisch wie wirtschaftlich von hoher Brisanz.
Blick in die Zukunft: Dialog und Wandel
Entscheidend wird sein, wie konstruktiv ZF und die Gewerkschaften den weiteren Dialog gestalten. Eine Eskalation der Proteste könnte nicht nur die Stimmung drücken, sondern auch Investoren verunsichern. Andererseits muss ZF seine Rolle als Innovationsmotor gerecht werden, um in globalen Märkten konkurrenzfähig zu bleiben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Konzern den schwierigen Balanceakt zwischen Transformation und sozialer Verantwortung meistert.