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Diese GT‑R kann Schlamm fressen: 600 PS, 12 cm mehr Bodenfreiheit – jetzt als echtes Offroad‑Supercar!

Wenn die GT‑R schmutzig wird: Die Nissan R35 als Offroad‑Supercar

Die Nissan GT‑R hat im Lauf ihrer Karriere so manche Grenze verschoben: Drift‑Shows, Nürburgring‑Attacken und straßentaugliche Supercar‑Duelle gehören zu ihrem Tagesgeschäft. Doch was passiert, wenn man eine Ikone wie die R35 vom Asphalt nimmt und ihr Offroad‑Gene verpasst? Genau das hat ein privater Eigentümer getan – Ergebnis: eine ungewöhnliche GT‑R mit erhöhter Bodenfreiheit, Offroad‑Bereifung und einer Karosserie, die eins signalisiert: bereit für Dreck und Abenteuer.

Kein Serienmodell, sondern Einmann‑Projekt

Zunächst ein wesentliches Detail: Diese GT‑R stammt nicht aus dem Nissan‑Werk. Es handelt sich um eine Einzelanfertigung eines Enthusiasten, der offenbar seinen 3,8‑Liter V6‑Biturbo auch abseits asphaltierter Straßen genießen wollte. In der Szene ist das kein völlig neues Phänomen – man denke an modifizierte 911 Dakar‑ oder Huracán Sterrato‑Projekte – doch eine GT‑R in diesem Kleid ist selten und deshalb bemerkenswert.

Fahrwerk und Bodenfreiheit: +12 cm für echtes Offroad‑Feeling

Die augenfälligste Änderung ist die Anhebung der Karosserie um 12 Zentimeter. Dazu wurden die Federn, Dämpfer und vermutlich auch die Federwege angepasst, damit das Fahrzeug bei größeren Unebenheiten nicht sofort in die Anschläge geht. Solch ein Umbau verlangt Erfahrung: ungünstig abgestimmte Dämpfer oder zu harte Federn würden die Fahrdynamik zerstören. In diesem Fall wirkt die Abstimmung wohl durchdacht: die GT‑R bleibt eine GT‑R – nur mit mehr Reserven nach unten.

Offroad‑Bereifung, verbreiterte Radkästen und Unterbodenschutz

Die Felgen und Reifen wurden der neuen Bestimmung angepasst: grobstollige Pneus mit verstärkten Flanken ersetzen niederquerschnittige Sportgummis. Um Platz zu schaffen, waren verbreiterte Kotflügel nötig – optisch deutlich, technisch sinnvoll. Unterfahrschutzplatten schützen Motor, Getriebe und Tank. Schließlich sind solche Modifikationen essenziell, um sich wirklich abseits befestigter Wege zu bewegen, ohne empfindliche Komponenten zu gefährden.

Beleuchtung und praktische Offroad‑Extras

Für Fahrten bei Nacht oder bei schlechten Sichtverhältnissen verfügt das Exemplar über zusätzliche LED‑Scheinwerfer auf dem Dach sowie in den Stossfängern. Auf dem Dach gibt es zudem eine Vorrichtung für eine Ersatzradmontage und einen robusten Dachträger – Ausstattungselemente, die mehr an Expeditionen erinnern als an Autobahn‑Sprints. Solche Details erhöhen den Gebrauchswert deutlich, ohne die sportliche DNA komplett zu verwässern.

Innenraum: gewohnt sportlich, leicht modifiziert

Innen hat der Eigentümer offenbar wenig verändert. Das Cockpit bleibt weitgehend analog und fahrernah – ein kleines Display in der Mittelkonsole ergänzt die klassische Anordnung. Diese Balance zwischen vertrauter R35‑Athmosphäre und funktionaler Anpassung an einen robusteren Einsatz ist für viele Käufer attraktiv: sie wollen die GT‑R‑Sensation, aber nicht in einer puristischen, unpraktischen Art.

Der Motor: bekannter V6, mehr als 600 PS

Das Herzstück bleibt der 3,8‑Liter‑V6, hier mit über 600 PS angegeben. Leistung wird natürlich an alle vier Räder übertragen – die berühmte ATTESA E‑TS Traktionsverteilung bleibt also erhalten. Wichtig: Eine hohe Leistung abseits des Asphalts verlangt sensiblere Tuningmaßnahmen, etwa eine angepasste Motorsteuerung, um Traktionsprobleme auf losem Untergrund zu vermeiden. Die Modifikation scheint dies berücksichtigt zu haben, denn die Kombination aus Traktion, Drehmoment und Offroad‑Bereifung ist für die geforderte Aufgabe prädestiniert.

Nutzungsszenarien: Spaß, Show oder ernsthafte Offroad‑Einsätze?

Für wen ist so ein Umbau gedacht? Einige werden es als Showcar für Events und Social‑Media‑Auftritte sehen – die optische Wirkung ist garantiert. Andere Besitzer suchen die Kombination aus Exklusivität und Abenteuerlust: ein Fahrzeug, das problemlos zur Hütte im Gelände fährt, ohne dass man auf Supercar‑Feeling verzichten muss. Für ernsthafte Expeditionen bleiben jedoch Fragen zu Reichweite, Ersatzteilversorgung und Wartbarkeit offen – besonders bei einem stark modifizierten Einzelstück.

Der Marktwert: 99.500 Euro – gerechtfertigt?

Das Fahrzeug wird in einem niederländischen Autohaus für 99.500 Euro angeboten und weist rund 54.237 km auf dem Tacho auf. Preislich bewegt sich das Angebot in einer Nische: Viel Geld für einen Nissan, aber vergleichsweise moderat für ein seltenes, aufwendig modifiziertes Exemplar mit Supercar‑DNA. Käufer sollten jedoch genau prüfen: Struktur‑ und Schweißarbeiten, Dokumentation der Umbauten, TÜV‑/EG‑Homologationsstände – all das beeinflusst Nutzbarkeit, Versicherung und Wiederverkaufswert.

Technische und rechtliche Prüfsteine vor Kauf

  • Vollständige Unterlagen zu allen Umbauten (Federn, Dämpfer, Bremsen, Elektronik) prüfen;
  • Begutachtung des Unterbodens und der Schweißnähte durch einen Fachbetrieb;
  • Kontrolle der Motorsteuerung und Abgasanlage auf Straßenzulassung;
  • Versicherungsklärung: werden solche Modifikationen in der Police gedeckt?
  • Probefahrt auf verschiedenen Untergründen, um Fahrverhalten und TÜV‑tauglichkeit zu testen.
  • Fazit für Enthusiasten

    Diese Offroad‑GT‑R ist ein Statement: Sie zeigt, wie weit individuelle Kreativität gehen kann, wenn Ingenieurskunst, Tuning und Mut zusammentreffen. Für einen Puristen mag sie provozieren, für einen Abenteurer inspirieren. Wer das Angebot ernsthaft in Erwägung zieht, sollte mit dem nötigen Technik‑Blick prüfen, ob die Kombination aus Supercar‑Leistung und Geländetauglichkeit tatsächlich in der Praxis funktioniert – und ob der möglliche Kaufpreis die Einzigartigkeit und den Aufwand rechtfertigt.

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