Euro NCAP hat im Jahr 2025 wieder gezeigt, welche Modelle beim Insassenschutz, bei der Fußgänger- und Radfahrersicherheit sowie bei den Assistenzsystemen ganz vorne liegen. Insgesamt wurden 12 aktuelle Fahrzeuge getestet, darunter Vollelektriker, Kompakt-SUVs und Business-Limousinen. Hier ein Überblick über die spannendsten Ergebnisse und die fünf Sterne-Gewinner.
Top-Bewertungen im Überblick
- Audi A6 Limousine: 5 Sterne – 95 % Erwachsenenschutz, 90 % Kinderschutz, 88 % VRU-Schutz (Vulnerable Road Users), 98 % Safety Assist.
- Tesla Model Y: 5 Sterne – 93 % Erwachsenenschutz, 87 % Kinderschutz, 92 % VRU-Schutz, 97 % Assistenz.
- Volkswagen ID.4: 5 Sterne – 91 % Erwachsenenschutz, 85 % Kinderschutz, 89 % VRU-Schutz, 95 % Assistenz.
- Skoda Enyaq iV: 5 Sterne – 90 % Erwachsenenschutz, 84 % Kinderschutz, 88 % VRU-Schutz, 94 % Assistenz.
- BMW iX1: 5 Sterne – 92 % Erwachsenenschutz, 86 % Kinderschutz, 90 % VRU-Schutz, 96 % Assistenz.
Bewertungskategorien und Testprozeduren
Euro NCAP unterteilt die Gesamtbewertung in vier Hauptkategorien:
- Erwachsenenschutz: Frontal-, Seiten- und Pfahlaufpralltests mit Dummys auf Fahrer- und Beifahrerseite.
- Kinderschutz: Prüfung von Kindersitzbefestigung (ISO-FIX/LATCH) und Aufpralltests mit 6- und 10-jährigem Dummy.
- VRU-Schutz: Simulation von Fußgänger- und Radfahrunfällen, z. B. beim Anfahren oder beim Seitenaufprall.
- Safety Assist: Bewertung von Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Geschwindigkeitsbegrenzer und weiteren aktiven Systemen.
Highlights der fünf Sterne-Gewinner
Die besten Modelle glänzen durch eine ausgewogene Leistung in allen Teilbereichen:
- Audi A6: Mit fast 100 % im Safety Assist setzt die A6-Limousine neue Maßstäbe bei automatischem Notbremsen an Kreuzungen und bei Spurwechselassistenz auf der Autobahn.
- Tesla Model Y: Sein Radar- und Kamerapaket erspielt in der VRU-Kategorie Bestwerte, speziell beim Abbiege- und Pfadfindungstest für Radfahrer.
- VW ID.4: Lob gibt es für den hohen Kopfschutz im Seitenaufprall und die intuitive Bedienung des Notbremsassistenten.
- Skoda Enyaq iV: Teil der Volkswagen-Gruppenfamilie, doch mit einer besonders robusten Fahrgastzelle beim Pfahlaufprall.
- BMW iX1: Stark beim Kinderschutz dank aufwändiger Prüfprozeduren für integrierte Kindersitzsysteme und Iso-Fix Verankerungen.
Erkenntnisse aus den Testergebnissen
Die aktuelle Testwelle bestätigt mehrere Branchentrends:
- Elektrische Antriebe: E-SUVs dominieren die 5-Sterne-Riege, weil sie oft serienmäßig mit umfangreichen Assistenzpaketen ausgestattet sind.
- Assistenzsysteme: Notbremsassistenten mit Fußgängerdetektion und automatisches Fernlicht sind heute Pflicht für die Höchstwertung.
- Leichtbau und Crash-Struktur: Moderne Karosserien aus Mischmaterialien (Stahl-Alu-Hybrid) sorgen für verbesserte Energieabsorption.
Modelle mit vier Sternen und Empfehlung
Auch vier Sterne-Fahrzeuge bieten soliden Schutz, doch kleine Schwachpunkte in Teilaspekten können sie von der Top-Bewertung abhalten:
- Renault Arkana E-Tech: 4 Sterne – Schwächen im Fußgängerschutz und beim automatischen Spurhalteassistenten.
- Peugeot 308: 4 Sterne – Abzug im Seitenaufprall und bei der Notbremse in Kurven.
- Ford Puma: 4 Sterne – Gute Erwachsenen-, aber nur passabler Kinderschutz.
Für Familien, Pendler oder Vielfahrer ist jedoch auch ein 4-Sterne-Modell eine empfehlenswerte Wahl, sofern man auf die Detailbewertungen achtet.
Tipps für Gebrauchtwagenkäufer und Werkstätten
- Crash-Daten prüfen: Achten Sie beim Gebrauchtkauf auf die Euro NCAP-Bewertung und eventuelle Rückrufe zum Fahrwerks- oder Airbagsystem.
- Assistenz-Updates: Viele Hersteller bieten Software-Updates für Notbremsassistenten und Spurhaltewarnung auch Jahre nach dem Launch an.
- Wartungsintervalle: Sensoren für Kameras und Radar sollten regelmäßig gereinigt und kalibriert werden, um volle Funktionstüchtigkeit zu erhalten.