Ferrari 296 GT3 Evo: Die Evolution einer GT-Legende
Mit beeindruckenden Leistungsdaten bei bereits 343 Rennen tritt die neue Ferrari 296 GT3 Evo an, um ab 2026 das GT-Feld zu dominieren. In ihrer bisherigen Karriere sammelte die 296 GT3 ununterbrochen Erfolge: 140 Siege, 405 Podestplätze und 56 Pole-Positions. Maranello packt nun dank technischer und aerodynamischer Feinschliffe die nächste Stufe obendrauf, um den Vorsprung gegenüber Wettbewerbern weiter auszubauen.
Herzstück: V6 im 120°-Winkel
Im Zentrum der 296 GT3 Evo schlägt der vertraute V6-Benziner mit 120°-Zylinderbankwinkel. Wie schon bei der Vorgängerin sitzen die beiden Turbolader tief in der V-Anordnung. Die Vorteile dieses Konzepts:
- Hohe Kompaktheit und Gewichtsersparnis durch kurze Ansaugwege.
- Optimierte Laufruhe und schnelle Gasannahme durch Nockenwellenabstimmung.
Neu bei der Evo: Der Motor ist um 2° nach vorne geneigt und tiefer ins Chassis versetzt. Dadurch sinkt der Schwerpunkt, die Torsionssteifigkeit im vorderen Wagenbereich steigt und der Spurwechsel wird direkter. Solche Feinabstimmungen machen im Renneinsatz spürbare Zehntelsekunden pro Runde aus.
Sechsgang-Sequenzialgetriebe auf dem Prüfstand
Ferrari hat das bewährte sechsfach sequenzielle Renngetriebe weiterentwickelt, basierend auf Daten aus zwei harten GT3-Saisons. Die Maßnahmen im Detail:
- Überarbeitete Abstimmung der Kupplungsmappings für sanftere Gangwechsel.
- Höher dimensionierte Schaltwellen und vergrößerte Kuplungsscheiben für mehr Dauerhaltbarkeit.
- Feintuning der Hydraulikventile, um Schaltrucke zu reduzieren und Bandbreite im oberen Drehzahlbereich zu erweitern.
Dank dieser Optimierungen bleibt die Kraftübertragung selbst bei höchsten Drücken konstant, was besonders in Kurvenausgängen mit hohen Lastwechseln von Vorteil ist.
Radikal neue Aerodynamik
Ein großer Fortschritt der Evo-Version zeigt sich in ihrer äußeren Hülle. Die Karosserie wurde nahezu komplett neu gestaltet, um Abtrieb und Balance zu optimieren:
- Vorderes Splitterprofil: Tiefer abgesenkt und breiter ausgeführt für mehr Downforce und reduzierte Luftverwirbelung unter dem Chassis.
- Unterboden und Diffusor: Überarbeitete Kanäle führen die Luft gleichmäßiger zum Heck, verringern Lift und verbessern die Geradeausstabilität.
- Diffusorhinterteil: Größer dimensioniert und mit angepassten Strömungsleitblechen für belastbarere Anströmung bei Kurvenausfahrten.
- Verstellbarer Heckflügel: Aus der LMGT3-Adaption übernimmt die 296 Evo ein Schnellverstell-System, das eine rasche Anpassung des Anstellwinkels an Streckenabschnitte erlaubt.
Ergebnis ist ein deutlich berechenbareres Fahrverhalten, selbst wenn mehrere GT3-Boliden in engen Pulkformationen kämpfen.
Effizientes Kühlsystem für Bremsen und Lenkung
Die Anforderungen an Bremsanlagen und Lenkgetriebe sind im Endurance-Rennbetrieb enorm. Ferrari steigert die Kühlleistung um 20 % bei den vorderen Bremsscheiben:
- Neue, dynamische Lufteinlässe im Motorhaubenbereich leiten Kühlungsluft zielgerichtet zu den Bremssätteln.
- Unterboden-Integration von NACA-Düsen für die Servopumpe sorgt für stabile Öltemperatur auch nach langen Vollbremsungen.
Der Fahrer kann so selbst nach mehreren Stunden Renndistanz auf konstante Pedal-Feel und Lenkung vertrauen.
Komfort und Sicherheit im Cockpit
Auch im Innenraum wurde weitergedacht: In Langstreckenrennen trägt der Fahrer Helm und Anzug erhebliche Hitze zusammen. Deshalb rüstet Ferrari die 296 GT3 Evo mit einem zusätzlichen Lüfter für die Klimaanlage aus. Neben folgender Ausstattung bietet das Cockpit:
- Neuer Schalthebel mit ergonomischem Formgriff für schnelle Handwechsel.
- Überarbeitete Schaltpaddles aus Carbon mit optimiertem Widerstandspunkt.
- Portal für Datenlogger-Anbindung und Echtzeit-Performance-Analyse.
Diese Maßnahmen steigern die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers und minimieren das Risiko von Konzentrationsverlusten in kritischen Rennphasen.
Update-Kit für bestehende 296 GT3-Teams
Ferrari weiß, dass viele Teams bereits auf die 296 GT3 setzen. Daher bietet Maranello ein umfassendes Upgrade-Kit an:
- Aerodynamik-Komplettset mit neuem Splitter, Diffusor und Heckflügel.
- Kühlungs-Package mit angepassten Lufteinlässen und NACA-Düsen für Servolenkung.
- Elektronik-Update für Motorsteuerung und Getriebesystem zur Anpassung an die Evo-Charakteristik.
Teams können so ihre vorhandenen Chassis ohne großen Mehraufwand an die neue Spezifikation anpassen und von den Innovationen profitieren, ohne einen Neuwagen kaufen zu müssen.
Blick auf die Saison 2026
Die Ferrari 296 GT3 Evo rollt pünktlich zur Endurance-Saison 2026 in die Garagen. Erste Privattests auf Monza und Vallelunga stehen im Frühjahr an. Fans und Ingenieure sind gespannt, wie die Weiterentwicklung die Performance krönen wird. Sicher ist: Mit der Kombination aus historischer Basis und frischen Hightech-Features setzt Ferrari erneut Maßstäbe in der GT3-Klasse.