Einleitung: Die Rückkehr der Kult-Coupé
Mit der neuen Honda Prelude wagt der japanische Hersteller einen mutigen Schritt gegen den aktuellen Coupé-Trend. Nachdem die klassische Prelude-Generation in den 2000er Jahren eingestellt wurde, kehrt sie nun als kompakte, vollhybride Sportcoupé auf Basis der Civic zurück. Erste Live-Eindrücke von Motor1.com USA zeigen, dass dieses Modell nicht nur nostalgische Emotionen wecken, sondern auch moderne Technik und Fahrspaß vereinen will.
Herzstück: Vollhybrider Antriebsstrang
Im Gegensatz zu früheren Preludes, die auf dem Accord basierten, nutzt die neue Variante das Hybrid-System der Civic Hybrid. Das Zusammenspiel aus Verbrennungs- und E-Motor liefert:
- Systemleistung: 200 PS und ein Drehmoment von 315 Nm.
- Antriebsprinzip: Zwei Elektromotoren ersetzen das klassische Getriebe und regeln die Kraftverteilung automatisch.
- Effizienz: Rekuperation während des Bremsens und optimierter Elektrobetrieb im Stadtverkehr.
Dieses Konzept soll die typische Stadt- und Überlandtauglichkeit einer Civic mit der Sportlichkeit eines Coupés verschmelzen lassen. Honda betont, dass keine herkömmliche Gangschaltung zum Einsatz kommt – die E-Maschinen übernehmen die stufenlose Leistungsabgabe.
Fahrwerk und Abstimmung: Type-R-Gene für mehr Dynamik
Um die sportliche Auslegung zu unterstützen, vertraut Honda auf die Fahrwerkskomponenten der Civic Type R:
- Sportfedern und -dämpfer: straff abgestimmt, aber noch ausreichend komfortabel für den Alltag.
- Stabilisatoren: verstärkte Querstabilisatoren minimieren Wankneigung in schnellen Kurven.
- Lenkung: direkt abgestimmt für präzises Feedback und schnelle Lenkbefehle.
Diese Komponenten sollen das typische Untersteuern starker Fronttriebler eindämmen und gleichzeitig einen souveränen Grenzbereich ermöglichen. Elmer, unser Tester aus München, beschreibt das Gefühl als „präzise und kontrolliert, aber nicht zu brutal“.
S+ Shift: Virtuelle Gangwahl per Lenkrad-Paddles
Ein Highlight der neuen Prelude ist das innovative Honda S+ Shift-System. Da das Hybridgetriebe keine mechanischen Gänge kennt, hat Honda eine künstliche Gangwahl eingeführt:
- Paddles am Lenkrad: ermöglichen das Durchschalten virtueller Gänge für ein sportlicheres Feeling.
- Programmierbare Schaltpunkte: der Fahrer kann zwischen „Comfort“, „Sport“ und „Track“ wählen.
- Haptisches Feedback: kurze Widerstände an den Paddles simulieren das Schalten.
Dieses System soll die Tradition handgeschalteter Prelude-Modelle bewahren und dennoch die modernen Vorteile des Hybridantriebs nutzen. In der Praxis sorgt das für eine deutliche emotionale Note beim Beschleunigen und Herunterschalten.
Exterieur: Fließende Linien und sportliche Akzente
Optisch distanziert sich die neue Prelude klar von ihrer Schwestermodell Civic:
- Coupé-Karosserie: langer, flacher Motorhaubenabschluss und kurze Überhänge.
- Fastback-Heck: optimiert den Luftwiderstand und verbessert die Kopffreiheit im Fond.
- 19-Zoll-Leichtmetallräder: serienmäßig in mattem Schwartz oder optional in HPD-Design.
- Sport-Optionen: Heckspoiler, Seitenschweller und schwarze Akzente setzen zusätzliche Kontraste.
Die klare Linienführung und die kantigen Scheinwerfer verleihen der Prelude eine moderne, dennoch sportlich-elegante Anmutung. Elmer hebt hervor, dass die Proportionen sowohl Athletik als auch Agilität transportieren.
Innenraum: Cleveres Raumkonzept und hochwertige Details
Im Cockpit zeigt sich die Verwandtschaft zur Civic, aber Honda hat gezielt auf spezielle Highlights gesetzt:
- 2+2-Sitzanordnung: Vordere Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, beheizbar und mit feinem Leder bezogen.
- Hinterbänke: knappe Beinfreiheit (ca. 81 cm), jedoch ausreichend für Kinder oder Gepäck.
- Laderaum: Ein Fastback-Heck mit umgelegten Rücksitzen bietet Platz für Golfbags oder eine Stadtfahrrad.
- Materialmix: weiche Oberflächen im Cockpit, Nähte in Kontrastfarben und Aluminiumeinsätze verleihen Premium-Flair.
Das Design kombiniert Fahrerorientierung mit funktionaler Eleganz. Besonders positiv fällt die gute Übersichtlichkeit der Instrumententafel auf, die klar und aufgeräumt wirkt.
Infotainment und Sicherheit: Hightech an Bord
Auch technologisch steht die Prelude nicht zurück:
- 9-Zoll-Touchscreen: kompatibel mit Google Built-In, drahtlosem Apple CarPlay und Android Auto.
- Audio: Bose-Soundsystem mit sechs Lautsprechern für klaren Klang im Fahrgastraum.
- Honda Sensing-Paket: umfasst adaptive Tempomat-Funktion, Spurzentrierung, Notbremsassistent und Verkehrszeichenerkennung.
- Fahrer-Assistenz: Park Assist, Rückfahrkamera mit dynamischen Hilfslinien und Totwinkelüberwachung.
Besonders die Integration von KI-unterstützten Sprachbefehlen wurde von unseren Testern gelobt: Befehle wie „Stelle die Temperatur auf 21 Grad“ oder „Spiele Jazz“ funktionieren präzise und schnell.
Markteinführung und Preiserwartung
Die Honda Prelude soll Ende 2025 in Deutschland anrollen. Preise werden voraussichtlich bei etwa 50.000 Euro für die Basisausstattung starten. Gegen Aufpreis sind folgende Pakete geplant:
- Sport-Paket: größerer Heckspoiler, Sportbremsanlage und andere Dämpfereinstellungen.
- Premium-Paket: Echtlederausstattung, Panorama-Glasdach und Head-up-Display.
- Technik-Paket: erweitertes Honda Sensing Plus mit Querverkehrs- und Einparkassistent.
Elmer rechnet damit, dass die Prelude eine attraktive Nische bedienen wird – vor allem für Fahrer, die einen kompakten Sportboliden mit grünem Gewissen suchen.