Site icon

Mini-Pickup im E-Duell: Telo MT1 vs. Slate – Der Stromer, der Ford & Co. alt aussehen lässt!

Entstehung und Vision zweier US-Startups

Mit Slate Auto und Telo Trucks wagen zwei junge Unternehmen in den USA den Neuansatz des Elektro-Pick-ups – jenseits der marktbeherrschenden Giganten Ford F-150 Lightning oder Chevrolet Silverado EV. Slate, gegründet 2022, debütierte im April 2025 und setzt auf ein puristisches, preisgünstiges Konzept: Veteranen aus Tesla, Harley-Davidson und Chrysler stellten ein Fahrzeug vor, das bewusst «old-school» wirkt und auf überflüssigen Luxus verzichtet.

Telo Trucks aus Kalifornien präsentierte Ende 2023 das Design seines MT1: Ein kompaktes, futuristisches Modell, entwickelt von nur elf Ingenieuren. Zielgruppe sind Stadtbewohner und Pendler, die einen funktionsorientierten, wendigen kleinen Pickup suchen. Beide Startups schöpfen aus namhaften Investoren: Slate sicherte sich über 111 Mio. $ – unter anderem von Jeff Bezos – während Telo über Spero Ventures, u. a. mit Tesla-Mitgründer Marc Tarpenning, finanziell gestützt wird.

Design und Abmessungen im Detail

Slate wirkt mit 4 434 mm Länge kantig und erinnert optisch eher an einen 2005er-Pickup als an ein modernes E-Fahrzeug. In Deutschland wäre es kaum breiter als ein VW Transporter, doch seine 1,52 m lange Ladefläche ohne Auszüge unterstreicht den minimalistischen Ansatz. Der Telo MT1 misst lediglich 3 860 mm, ähnlich einer Mini Cooper, und bietet dennoch Platz für fünf Insassen. Sein kurzes Frontdesign resultiert aus der platzsparenden Elektro-Architektur: Der Radstand bleibt kompakt, wodurch er in der City agil manövrierbar ist.

Innenraum und Individualisierungsoptionen

Slate setzt auf «back to basics»: Grau-schrille Kunststoff-Armaturen, manuelle Fensterheber, null Infotainment. Für 25 000 € (US-Preis vor Abzug der Förderboni) lässt sich der Basis-Pickup mit einem «SUV-Kit» aufrüsten: Dach, Rückbank, Audiosystem und farbige Folien–Paket erschaffen so ein vollwertiges Freizeitfahrzeug. Telo geht den Mittelweg: Edlere Materialien, ein überschaubarer Touchscreen und ein variabler «Gear Tunnel» hinter den Rücksitzen erhöhen den Nutzwert. Optional liefert man sogar Zusatzsitze im Ladebett oder ein geschlossenes Dach.

Antriebs- und Batterietechnik

Während Slate auf eine einfache BMS-Steuerung setzt, integriert Telo modernere Kühlkreisläufe und optimierte Ladeelektronik, um die höhere Ladeleistung sicher zu beherrschen. Beide Modelle nutzen das «North American Charging Standard» (NACS), was in Europa allerdings zusätzliche Adapter erfordert.

Fahrleistung, Nutzlast und Zugvermögen

Der Telo MT1 ist dank Hinterrad- oder Allradantrieb spürbar dynamischer – ideal für den schnellen Überlandeinsatz. Slate hingegen zielt auf moderaten City- und Leichttransport: sein Heckklapp-Konzept erlaubt den Transport von Surfboards oder Platten bis 1,52 m Länge.

Preisstruktur und Staatliche Förderungen

Dank US-Bundesprämie startet Slate bei unter 18 000 € (entspricht rund 20 000 $). Sein Listenpreis liegt jedoch näher bei 25 000 €. Telo MT1 kostet etwa 38 800 € (48 000 $) und fällt mit Förderboni auf ca. 32 000 €. In Deutschland dürften staatliche Prämien und Hersteller-Rabatte ähnlich gestaltet werden, allerdings sind die Förderbedingungen hierzulande strikter definiert.

Produktionsplanung und Verfügbarkeit

Slate erwarb eine alte Fabrikanlage in Warsaw, Indiana, und plant die Serienfertigung im vierten Quartal 2026. Telo setzt auf Lohnfertigung bei einem etablierten OEM-Partner: Auch hier soll 2026 die Auslieferung starten. Beide Hersteller nehmen Vorbestellungen gegen eine kleine Anzahlung entgegen. Die Herausforderung wird sein, die Lieferketten für Akkuzellen und Halbleiter stabil zu halten – eine Hürde, die bereits etablierte Marken zu spüren bekamen.

Zielgruppen und Markteinordnung

Slate bedient Sparfüchse, Bastler und Landwirte, die einen soliden Alltags-Transporter suchen. Im städtischen Umfeld könnte er zum Nischenmodell avancieren, das Handwerker, Hostel-Betreiber oder Outdoor-Enthusiasten anspricht. Telo MT1 visiert lifestyle-orientierte Kunden an: urbane Familien, Outdoor-Sportler und Tech-Fans, die Wert auf Performance und Vielseitigkeit legen. Beide Mini-Pickups eröffnen ein neues Segment zwischen City-EVs und Full-Size-Trucks.

Quitter la version mobile