Site icon

Toyota-Revolution: Neue 1,5- & 2,0-Liter-Benziner erobern jedes Modell!

Langfristiges Bekenntnis zum Verbrennungsmotor

Trotz des voranschreitenden Ausbaus der Elektromobilität hält Toyota am klassischen Otto­motor fest. Unter Federführung von CTO Hiroki Nakajima hat der weltgrößte Automobilhersteller gemeinsam mit Partnern wie Subaru und Mazda neue Vierzylinder-Triebwerke entwickelt. Diese Aggregate in 1,5- und 2,0-Liter-Ausführung sollen künftig in beliebigen Anwendungsfällen zum Einsatz kommen – ganz gleich, ob in reinen Verbrennern, Hybriden, E-Fahrzeugen mit Reich­weitenverlängerung (EREV) oder Wasserstoffautos.

„Einsatz in jeder Antriebsarchitektur“

Andrea Carlucci, Vice President Produktstrategie und Marketing bei Toyota Europa, erklärt im Gespräch mit Automotive News:
„Wir optimieren den neuen Motor für jeden Einsatzzweck – sei es elektrisch, hybrid oder mit Wasserstoff.“
Damit wird erstmals ein für sämtliche Antriebsformen geeigneter Basis­motor angekündigt.

Beispiele für EREV mit Verbrennungsmotor

Fahrzeuge mit Range Extender nutzen einen Verbrenner­motor ausschließlich als Generator, um Batterien unterwegs nachzuladen. Toyota zielt damit auf maximale Effizienz, da der Motor stets im optimalen Drehzahlbereich arbeiten kann. Vergleichbare Konzepte gibt es bereits bei:

  • BMW i3 REX
  • Mazda MX-30 mit Mild-Hybrid-Generator
  • Nissan e-Power Modelle
  • Scout-Prototypen (VW-Tochter USA)
  • Chinesische EREV-Pläne mit GAC-Joint Venture

    In China wird Toyota über die lokale Partnerschaft mit GAC SUV- und Van-Modelle wie Highlander und Sienna als EREV anbieten. Hier treibt ein kleiner, nicht mechanisch mit den Rädern gekoppelter Verbrenner einen Generator an, während der elektrische Antrieb allein den Vortrieb übernimmt.

    Thermischer Wirkungsgrad und alternative Kraftstoffe

    Schon 2018 erreichte Toyota bei einigen Antrieben einen thermischen Wirkungsgrad von 41 %. Die neuen Motorengenerationen sollen diese Marke weiter anheben. Geplant ist außerdem der Einsatz von:

  • Biokraftstoffen
  • Wasserstoff als Kraftstoff
  • Synthetischen Treibstoffen
  • Super-Hybrid mit 100 km rein elektrisch

    Zusätzlich zu herkömmlichen Vollhybriden (Full Hybrid) und EREV-Systemen arbeitet Toyota an sogenannten Super-Hybriden. Carlucci nennt als „Wendepunkt“, wenn Modelle 100 Kilometer ohne Benzinverbrauch zurücklegen können – ein ambitioniertes Ziel für den Alltagseinsatz.

    Die neuen Motoren im Detail

    Bestätigt sind folgende Varianten:

  • 1,5 Liter Saugmotor
  • 1,5 Liter Turbo­aufladung
  • 2,0 Liter Turbo–Motor
  • Für die Gazoo-Racing-Modelle (GR) wird der 2,0-Liter zudem in einer Hochleistungs­ausführung mit bis zu 600 PS angeboten.

    Plattformstrategie: Modular und skalierbar

    Carlucci hinterfragt die übliche Übernahme von reinen Verbrennungs­plattformen für Elektro-Umbauten:
    „Warum nicht von Anfang an eine Plattform entwickeln, die elektrisch und gleichzeitig als Hybrid oder Plug-in realisierbar ist, ohne Leistungseinbußen?“

    Bereits etablierte EV-Architekturen wie Tesla-Skateboard, VW-MEB, Hyundai/Kia-E-GMP oder Mercedes EVA zeigen ähnliche Ansätze. Bei Stellantis dienen die STLA Small, Medium, Large und Frame sowohl Elektroaggregaten als auch herkömmlichen Motoren als Unterbau.

    Marktstrategie: Kundenorientierte Vielfalt

    Toyota folgt weiterhin der Linie von Präsident Akio Toyoda: Elektromobilität darf kein Zwang sein. Carlucci betont:
    „Wir werden E-Fahrzeuge nicht in Märkte drücken, in denen keine Nachfrage besteht. Unsere Kunden sollen die Antriebsform wählen können, die ihren Bedürfnissen entspricht.“

    Fazit im Münchner Kontext

    Aus Bayern-Perspektive kann man Toyota’s Strategie als evolutionär statt revolutionär sehen: Statt reine Elektro-Monokultur voranzutreiben, setzt man auf Diversität. Die Auslandserfahrung mit Range-Extender-SUVs und die Anbindung an internationale Plattformkonzepte lässt erwarten, dass kommende Toyota-Modelle – von Kleinwagen bis SUV – durchgängig auf eine universelle Motorenfamilie aufbauen. Für Autofahrer in und um München bedeutet das: Mehr Auswahl, flexiblere Angebote und fortgeführte Expertise im Verbrenner­bereich, selbst in Zeiten zunehmender Elektrifizierung.

    Quitter la version mobile