Die Rückkehr der Dodge Charger mit brüllendem Sechszylinder
Mit der neuen Sixpack-Version kehrt die legendäre Dodge Charger nach dem vollelektrischen Ausflug zurück zum Verbrennungsmotor – vorerst allerdings ohne den klassischen HEMI-V8. Ab Ende 2025 ist in Nordamerika das Modell mit dem 3,0-Liter-Biturbo-“Hurricane”-Reihen-Sechszylinder im Angebot. Dodge setzt auf zwei Leistungsstufen, Allradantrieb ab Werk und das Versprechen, dass künftige Hellcat-Varianten nicht ausgeschlossen sind.
Hurricane-Motor in zwei Klangwelten
- Standard Output: 420 PS (309 kW) und 635 Nm Drehmoment – schon hier beeindruckt das volle Klangvolumen des Saugbalkens in den unteren Drehzahlbereichen.
- High Output (Scat Pack): 550 PS (404 kW) und 720 Nm Drehmoment – damit sprintet die Charger in nur 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und absolviert den Viertelmeile-Sprint in 12,2 Sekunden.
Die Leistungsentfaltung ist dank zweier Abstimmungen flexibel – wer auf puren Sound und brachiale Beschleunigung steht, wählt die Scat Pack-Variante. Die “Standard” Charger spricht hingegen jene an, die das Benzingefühl in alltagstauglicherem Rahmen genießen wollen.
Innovatives Antriebspaket und Launch-Features
Um die Kraft sauber auf den Asphalt zu bringen, stattet Dodge die Sixpack-Charger mit folgenden technischen Highlights aus:
- 8-Gang-Automatikgetriebe, speziell überarbeitet für zügige Schaltvorgänge und optimierte Drehmomentverteilung.
- Heckdifferenzial mit mechanischer Sperre für maximale Traktion beim Herausbeschleunigen.
- Launch Control zur perfekten Beschleunigung aus dem Stand, inklusive Line-Lock-Funktion, um die Hinterreifen vor dem Start aufzuwärmen.
- Aktives Auspuffsystem, das zwischen dezenterem Sound und vollem Bollern per Knopfdruck wechselt.
- Performance Pages: digitales Cockpit-Display, das Echtzeit-Daten wie Ladedruck, Öltemperatur, G-Kräfte und Rundenzeiten anzeigt.
Scat Pack-Pakete: Brembo-Bremse und mächtige Schlappen
Das Top-Modell “Scat Pack” rollt serienmäßig auf 20-Zoll-Leichtmetallrädern und trägt optionale 305 mm breite Hinterreifen. Zur entschlossenen Verzögerung gehören Brembo-Bremssättel mit sechs Kolben an der Vorderachse, die auch unter Dauerbelastung standhalten.
Optische und fahrwerkstechnische Unterschiede zur Elektro-Charger
Äußerlich hebt sich die Sixpack durch eine traditionelle Kühlergrill-Lösung von der schlanken Front der Elektro-Variante ab. Der aerodynamische „R-Wing“, der im E-Modell Luftkanäle eingeprägt hatte, weicht einer offenstehenden Chrom-Grillfront zum besseren Motorkühln.
Am Fahrwerk kommen nun am Vorderachsträger ausgefeilte Mehrlenker und hinten eine Vier-Lenker-Konstruktion zum Einsatz, um die stark variablen Antriebskräfte präzise in Traktion und Handling zu wandeln, ohne den Komfort völlig zu opfern.
Preisgestaltung und Verfügbarkeit
- R/T (zwei Türen): ab 51.990 US-Dollar (rund 45.000 Euro).
- Scat Pack (Limousine, vier Türen): ab 58.990 US-Dollar (rund 51.000 Euro).
Die Coupé-Karosserie rollt voraussichtlich noch bis Jahresende 2025 in die Showrooms, während die Viertürer-Varianten im ersten Halbjahr 2026 folgen. Ob die Sixpack-Charger auch nach Europa kommt, bleibt von Zollregelungen und Parallelimport-Initiativen abhängig.
Perspektive V8-Hellcat: Mehr als nur ein Gerücht
Matt McAlear, CEO von Dodge, dämpfte auf der Präsentation nicht die Hoffnung auf einen Rückkehr des legendären HEMI-V8: „Wundert euch nicht, wenn bald ein Hellcat-V8 unter der Haube der neuen Charger brüllt.“ Die STLA-Large-Plattform – shared mit der kommenden Alfa Romeo Giulia (2026) und dem Stelvio-Nachfolger – erlaubt die Aufnahme von Antrieben von reinem Elektro-Setup über den Hurricane-Sechszylinder bis hin zum klassischen Achtzylinder.
Ausblick auf Alfa Romeo Giulia und Stelvio
Stellantis setzt die Multi-Energy-Strategie auf derselben Plattform um:
- Giulia Quadrifoglio EV: Eine rein elektrische Variante, die Prognosen zufolge bis zu 1.000 PS leisten könnte.
- Giulia und Stelvio Sechszylinder: Thermische Biturbo-Versionen mit etwa 550 PS, angelehnt an die Charger Sixpack-Leistungsdaten.
- Mild-Hybrid und Plug-in-Hybrid: Effiziente Treiberoptionen, um selbst in Europa die CO₂-Grenzwerte einzuhalten.
- Range-Extender-Konzept: Kleine Verbrenner als Generator an Bord, um die elektrische Reichweite bei Bedarf zu verlängern.
Fazit ohne Fazit
Mit der Sixpack-Charger zeigt Dodge eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für echte Motoren noch lange nicht am Ende ist. Die Verbindung aus kräftigem Sechszylinder, modernen Elektronik-Features und der Aussicht auf legendäre Hellcat-Varianten macht die neue Charger zu einem Muss für Puristen wie Technik-Fans gleichermaßen.