Ein beispielloses Auktionsereignis in der Schweiz
Am 5. September 2025 hat RM Sotheby’s in Genf die «Heilige Dreifaltigkeit» der Ferrari XX-Serie zur Versteigerung angekündigt. Drei Ausnahmemodelle – eine FXX Evoluzione (2009), eine 599XX Evoluzione (2012) und eine FXX K Evoluzione (2016) – stehen im Zentrum eines Events, das den internationalen Sammlermarkt aufhorchen lässt. Alle drei Supersportler tragen dieselbe, tiefblaue Lackierung und stammen aus einer einzigen Privatsammlung. Gemeinsam haben sie einen Schätzwert von rund 14 Millionen US-Dollar.
Die drei Ferrari XX im Überblick
- Ferrari FXX Evoluzione (2009): Aufbauend auf der Enzo bietet die FXX Evoluzione verbesserte Aerodynamik, Rennfahrwerk und Motoroptimierung. Schätzwert: bis zu 4,6 Millionen US-Dollar.
- Ferrari 599XX Evoluzione (2012): Technikverwandte der 599 GTB, jedoch mit noch stärkerem Fokus auf Rennstrecke, Carbonbody und Rennabstimmung. Schätzwert: bis zu 3,5 Millionen US-Dollar.
- Ferrari FXX K Evoluzione (2016): Hybrider Rennbolide auf Basis der LaFerrari, der erstmals Rekuperation, E-Motor und Benzinturbo kombiniert. Schätzwert: bis zu 5,6 Millionen US-Dollar.
Schätzwert und Marktpotenzial
Die Gesamtauktion dieser drei Modelle nähert sich einem Auktionsvolumen von 14 Millionen US-Dollar. Allein die FXX K Evoluzione wird auf bis zu 5,6 Millionen geschätzt und gilt als Kronjuwel des Ferrari XX-Programms. Diese Preisindizes entstehen nicht nur aus seltener Verfügbarkeit, sondern auch aus der Technik-Exklusivität: Die Autos wurden nie für den Straßenverkehr homologiert und blieben im reinen Rennbetrieb.
Das XX-Programm: Tailored for Speed
Die Ferrari XX-Baureihe startete 2005 mit dem Ziel, Kundenfahrzeuge als reine Rennstreckenboliden zu modifizieren. Hinter dem «Tailored for Speed»-Konzept stand die enge Zusammenarbeit zwischen Ferrari-Ingenieuren und ausgewählten Sammlern. Jedes Fahrzeug wurde individuell optimiert:
- Motortuning für maximale Leistung
- Aerodynamikpakete mit Carbonflaps und Heckdiffusor
- Rennausstattung inklusive Feuerlöscher und Überrollkäfig
Als jüngster Meilenstein gilt die SF90 XX Evoluzione (2023), erstmals sogar straßenzugelassen. Dennoch bleibt der Fokus der XX-Serie traditionell auf Rennstrecke und exklusivem Sammlerstatus.
Seltenheit und Sammlerwert
Von der gesamten XX-Serie existieren lediglich 42 Einheiten – und nur drei dieser Supersportwagen kommen nun gebündelt unter den Hammer. Sammler, die bereits eine Ferrari XX besitzen, gehören zu einer winzigen Elite. Eine Auktion dieser Größenordnung, bei der alle drei Modelle in ein Los gepackt werden, ist historisch einmalig und könnte neue Maßstäbe im Ferrari-Kollektionserlebnis setzen.
Technische Highlights der Evolution-Modelle
- Chassis und Fahrwerk: Rennfahrwerk mit einstellbaren Dämpfern, Leichtbaufahrwerk auf Carbon-Basis.
- Bremsanlage: Carbon-Keramik-Bremsscheiben mit Rennbelägen, die extreme Belastungen standhalten.
- Aerodynamik: Aktive Flügelprofile und große Diffusoren für maximalen Anpressdruck.
- Karosseriedesign: Vollcarbon-Aufbau mit einzigartiger Lackierung, die Reflektionen minimiert und den Rennwagen-Look unterstreicht.
Hinter den Kulissen der Auktion
RM Sotheby’s ist bekannt für kuratierte Automobilversteigerungen, die weltweit Spitzenpreise erzielen. Die Versteigerung in Genf findet auf einer speziell abgesperrten Plattform statt, bei der nur eingeladene Bieter zugelassen sind. Ein detailliertes Auktionskatalogbuch, untermauert durch technische Gutachten und Originaldokumente aus Maranello, begleitet jedes Fahrzeug.
Lagerung und Pflege der XX-Modelle
Obwohl Ferrari XX-Fahrzeuge als reine Rennboliden konzipiert sind, können Sammler ihre Autos zuhause in klimatisierten Garagen aufbewahren. Die Nutzung bleibt jedoch auf Rennstrecke begrenzt – die Ausnahmen betreffen nur die SF90 XX, die als erstes XX-Modell eine Straßenzulassung erhielt. Diese Limitierung verstärkt den exklusiven Charakter und sorgt für hohe Nachfrage.
Ausblick für den Sammlermarkt in Deutschland
Auch in München beobachten Enthusiasten die Auktion mit Spannung. Die deutsche Sammlergemeinde hat traditionell eine starke Affinität zu Ferrari-Raritäten. Ein deutscher Käufer, der alle drei Modelle ersteigert, würde nicht nur eine außergewöhnliche Sammlung heimbringen, sondern auch die lokale Szene in Aufruhr versetzen. Solch ein „Triumphzug“ könnte den Ruf Münchens als Zentrum des Luxusfahrzeugsammlers weiter festigen.