Fan-Proteste nach Wechsel zum Vierzylinder
Als Mercedes-AMG die traditionsreiche C 63 AMG von ihrem kultigen V8-Biturbo auf den 2,0-Liter-Vierzylinder-Plug-in-Hybrid umstellte, war die Empörung unter Enthusiasten groß. Zwar katapultiert das neue Antriebskonzept die Limousine auf Supercar-Performance-Niveau, doch der sonore Klang und das brachiale Drehmoment des Achtzylinders gingen verloren. Jetzt scheint Stuttgart eine Antwort zu haben: Kein Comeback des V8, wohl aber ein kräftiger Reihensechszylinder.
Hinweise aus dem Vorstand: Mathias Geisens Andeutung
Mathias Geisen, Vorstandsmitglied für Marketing und Vertrieb bei Mercedes-Benz, ließ jüngst in einem Interview mit Auto Express durchblicken, dass einige aktuelle AMG-Modelle künftig optional mit einem Sechszylinder lieferbar sein sollen. Damit bestätigt AMG-Passion bereits kursierende Gerüchte über einen neuen M256-basierten Motor für die C-Klasse.
- Modellbezeichnung: M256M oder Sechszylinder-Mild-Hybrid mit 3,0 Liter Hubraum.
- Hybridoption: Spekulationen sprechen von einem Plug-in-Hybrid, der die C 63 weiter zur C 63 e Performance aufwerten könnte.
- Charakteristik: Rückkehr zum satten Sechszylinder-Klang bei gleichzeitig effizienterer Verbrennung.
Technische Eckdaten zum möglichen M256-Sechszylinder
Der M256-Motor ist bereits aus anderen Modellen wie der E-Klasse bekannt und kombiniert einen Twin-Scroll-Turbolader mit einem 48-Volt-Mild-Hybrid-System. Folgende Merkmale zeichnen ihn aus:
- Hubraum: 3,0 Liter (versus 2,0 Liter im aktuellen Vierzylinder).
- Leistung: Erwartet werden rund 450–480 PS, um sich deutlich unterhalb der V8-Varianten, aber oberhalb der aktuellen Plug-in-Hybride zu positionieren.
- Drehmoment: Bis zu 650 Nm im Sechs-Zylinder-Setup, kombiniert mit 200 Nm aus dem E-Maschinen-Boost.
- Emissionsklasse: Euro 7-ready dank Partikelfilter und Abgasrückführung.
Facelift 2026 und Timing
Schon 2026 soll der neue Sechszylinder in der überarbeiteten C-Klasse debütieren. Das Mid-Cycle-Facelift dürfte nicht nur optisch verfeinert werden, sondern auch technisch aufgewertet:
- Überarbeitete Front- und Heckschürzen für optimierten Luftwiderstand.
- Neues Infotainment-System mit größerem Display und aktualisierter Software.
- Sechszylinder-Option ab dem Frühjahr 2026 im Angebot, pünktlich zum Marktstart des C-Klasse Facelifts.
- Namensfrage: Unklar, ob die Typenbezeichnung C 63 erhalten bleibt oder man auf C 53 umspringt.
Ausblick: Elektro- und Hybridstrategie
Elektromobilität bleibt ein zentrales Thema. Auch mit dem Sechszylinder wird Mercedes-AMG nicht auf einen elektrifizierten Antriebsstrang verzichten:
- Mild-Hybrid: Standard bei allen neuen Sechszylinder-Motoren, um Verbrauch und CO₂-Werte zu senken.
- Plug-in-Hybrid: Eine C 63 e Performance-Variante mit größerer Batterie und kräftigem E-Boost ist denkbar.
- Ausblick nächste Generation: Ab 2030 dürfte die neue C-Klasse auf reine E-Architektur wechseln, womöglich als BEV-C 63.
GLC 63 S und Modellpflege 2027
Ein Jahr nach der Limousine steht auch der SUV-Bruder GLC 63 S vor einem Technik-Update. 2027 soll der GLC auf dieselbe Sechszylinder-Mild-Hybrid-Plattform umsteigen, um die Modellpalette zu harmonisieren und die CO₂-Auflagen zu erfüllen.
Wettbewerb im Luxus-Sportsegment
Mit dem neuen Sechszylinder positioniert sich Mercedes-AMG wieder klar gegen die Bayerischen Rivalen:
- BMW M3 Competition xDrive: Bewahrt den Reihensechszylinder und plant ihn auch für die nächste Generation (2028).
- Audi RS 5 Avant: Setzt auf Plug-in-Hybrid mit Sechszylinder und hohem elektrischen Boost.
- Porsche Panamera 4 E-Hybrid: Kombination aus V6, E-Motor und Sport-DNA.
Die Rückkehr des Sechszylinders dürfte die C 63 AMG wieder voll in das Spitzenfeld des Sportsegmentes katapultieren.
Emotion trifft Effizienz – ein bayerischer Blick
Für viele Fans ist der Sechszylinder das ideale emotional-sportliche Kompromiss: Er liefert den charakteristischen Klang und die Laufruhe eines Reihensechsers bei gleichzeitig moderaten Verbrauchswerten. Gerade in der Region München, wo selbst im Alltag gern sportliche Autos gefahren werden, könnte die Rückkehr des Sechszylinders auf große Zustimmung stoßen. Mercedes-AMG wagt damit einen mutigen Schritt zurück zu den Wurzeln – und bleibt dennoch auf dem neuesten Stand der Technik.