Ford Model U enthüllt: Dieser SUV verwandelt sich per Knopfdruck in einen Pickup – Experten sind sprachlos!

Ford Model U enthüllt: Dieser SUV verwandelt sich per Knopfdruck in einen Pickup – Experten sind sprachlos!

Ein Blick zurück: Ford Model U auf der NAIAS 2003

Im Jahr 2003 stellte Ford auf der North American International Auto Show in Detroit einen ungewöhnlichen Prototyp vor: die Ford Model U. Gepriesen als „spiritueller Nachfolger“ der legendären Model T, verband dieser Concept Truck historische Anklänge mit radikalem Zukunftsdenken. Während das Original von 1908 die Massenmotorisierung einläutete, sollte die Model U zeigen, wie nachhaltig und modular die Mobilität des 21. Jahrhunderts aussehen kann.

Innovativer Antrieb auf Wasserstoffbasis

Im Herzen der Model U arbeitet ein modifizierter 2,3 Liter-Vierzylinder, luftgekühlt und ursprünglich aus der Ford Ranger entlehnt. Ford kooperierte hierfür mit Technologiepartnern wie Dynatek (Hochdruck-Wasserstofftanks), Quantum (optimierte Einspritzdüsen) und Sun Microsystems (Fahrzeugsoftware und Elektronik). Der so umgerüstete Motor leistet 151 PS und wird von einem elektrischen Hybridmodul unterstützt. Dank dieser Kombination erreicht die Model U eine beeindruckende Effizienz von etwa 19 km je Liter Äquivalent und kommt auf eine Reichweite von rund 480 Kilometern.

Vom kompakten SUV zum funktionalen Pick-up

Äußerlich präsentierte sich die Model U mit organisch abgerundeten Formen und einem elektrisch versenkbaren Stoffdach. Doch das Herzstück des Designs war die Heckpartie: Per Knopfdruck gleitet eine motorisierte Klappe zurück und verwandelt das SUV in einen offenen Pickup. Hydraulisch gestützte Scharniere und Hightech-Verriegelungen sorgen für einen nahtlosen Übergang zwischen den beiden Karosserievarianten.

Modulares Interieur mit digitalem Touch

Auch im Innenraum demonstrierte Ford futuristische Konzepte. Ein modulares Slot-System in den Seitenverkleidungen ermöglicht das Verstauen von Utensilien ohne zusätzlichen Platzbedarf. Die Instrumententafel dominieren digitale Touch-Bedienelemente für Infotainment, Navigation und Klimaautomatik. Sämtliche Funktionen lassen sich intuitiv per Menüführung steuern, während automatisierte Systeme Lenkradheizung, Beleuchtung und Sitzposition in Echtzeit anpasst.

Biobasierte Materialien für ein grünes Konzept

Nachhaltigkeit war das Leitmotiv der Model U. Rund 95 Prozent der Karosseriekomponenten bestehen aus recycelbaren oder biologisch abbaubaren Werkstoffen:

  • Außenverkleidung und Heckklappe aus Sojareinharz
  • Sitzpolster und Innenverkleidungen mit Schaumstoff aus Soja
  • Fußmatten, Dachbespannung und sogar Reifen aus Maispolymeren
  • Antriebs- und Schmierstoffe auf Basis von Sonnenblumenöl und Sojafett

Nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip würden diese Materialien am Ende der Fahrzeuglebensdauer kompostierbar in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt – ein visionäres Modell der Kreislaufwirtschaft.

Effizienz und Ökobilanz

Durch die Kombination von Wasserstoffantrieb und Elektro-Hybridmodul erreicht die Model U nicht nur eine erfreuliche Reichweite, sondern auch niedrige Emissionswerte. Mit 19 km/l Äquivalent konkurriert sie selbst mit modernen Diesel-Pkw, ohne dabei fossile Brennstoffe einzusetzen. Ford hob hervor, dass der Prototyp schon damals den Weg für umweltfreundliche Serienfahrzeuge ebnen sollte.

Lehren für künftige Serienmodelle

Obwohl die Ford Model U nie in Serie ging, blieb sie ein wichtiger Ideengeber. Ihre modularen Konzepte und der Einsatz biobasierter Kunststoffe flossen in spätere Projekte ein:

  • Experimentelle Innenraumverkleidungen aus Hanffasern für Leichtbau-Komponenten
  • Prototypische Prüfstände für Wasserstoffhybrid-Systeme in Produktionsfahrzeugen
  • Testreihen mit Lebensmittelabfällen als Ausgangsstoff für Kunstharze

Einige dieser Technologien finden sich heute in geteilter Form in limitierten Sondermodellen und Konzeptstudien großer Automobilhersteller wieder.

Andere Ford-Studien: Von Hanfkarossen bis zum schwebenden Gyron

Neben der Model U hatte Ford in den vergangenen Jahrzehnten weitere außergewöhnliche Ideen vorgestellt:

  • Henry Fords Hanf-Auto aus den 1940er Jahren, dessen Karosserieplanken teilweise aus Hanffasern bestanden.
  • Ford Gyron, ein zweiseitiges Einspur-UFO-Konzept, das kippstabil auf zwei Rädern balancierte.

Diese Studien demonstrierten stets das technologische Selbstverständnis von Ford, Grenzen zu überschreiten und neue Materialien zu testen.

Bayerische Perspektive: Bedeutung für den Automobilstandort Deutschland

In München und der gesamten bayerischen Region wird die Ford Model U nach wie vor bewundert – nicht nur als Nostalgie-Objekt, sondern als Inspirationsquelle. Der Gedanke, Fahrzeuge ganzheitlich nachhaltig zu gestalten und multifunktionale Karosserien zu schaffen, passt gut zur Innovationskultur deutscher Zulieferer und Ingenieurbüros. Viele aktuelle Entwicklungen in der Elektro- und Wasserstofftechnik tragen Züge jener Pionierarbeit, die bereits die Model U demonstrierte.

Fazitloser Ausblick

Auch wenn die Ford Model U nie in den Showroom rollte, bleibt ihr Einfluss spürbar. Sie zeigt, wie sich moderne Antriebstechnik und Kreislaufwirtschaft verbinden lassen, und welche Potenziale in Modulkarosserien stecken. Für Enthusiasten an der Isar und darüber hinaus steht sie als Mahnmal und Vorbild gleichermaßen: Ein Auto, das nicht nur fahren, sondern auch denken und wiederverwerten sollte.

Elmer