Jaguar baut letzte V8‑F‑Pace – das Ende einer Ära und der spektakuläre Sprung zur 1.000‑PS‑Type 00 (Warum Fans jetzt alarmiert sind)
Mit dem Auslaufen des Jahres 2025 schließt Jaguar ein Kapitel seiner Geschichte: Die letzte in Serie gebaute Verbrennerversion der Marke ist vom Band gelaufen. Es handelt sich um eine F‑Pace SVR mit dem bekannten 5,0‑Liter‑V8‑Kompressor, der 575 PS und 700 Nm liefert — ein kräftiger Schlusspunkt für die Ära der thermischen Triebwerke bei Jaguar. Als Enthusiast in München, der gerne Strecken von der Stadt in die Alpen fährt, betrachte ich diesen Moment mit gemischten Gefühlen: Bewunderung für die Technik des V8 und Neugier auf das, was Jaguar künftig elektrifiziert anbietet.
Letzte Verbrenner: Symbolik und Technik
Die F‑Pace SVR ist kein beliebiges Modell — sie steht für die sportlichste, leistungsorientierte Seite der Baureihe. Die verbauten 575 PS und 700 Nm, verteilt auf alle vier Räder, machen den SUV zu einem echten Sportler auf der Straße, trotz seiner Größe. Die Maschine bietet das, was viele Autofahrer mit „Fahrerlebnis“ verbinden: lineare Leistungsentfaltung, akustische Präsenz und ein Gefühl mechanischer Rückmeldung, das reine Elektroantriebe so nicht erzeugen.
Laut Berichten könnte das letzte Exemplar — möglicherweise eine Ultimate Edition — nicht auf den Markt kommen, sondern direkt in die Sammlung von Jaguar übergehen. Das macht den Vorfall noch symbolträchtiger: Es ist kein schlichter Produktionsstopp, sondern eine bewusste Geste, die ein Zeitalter abschließt und eine neue Ära einleitet.
Der Blick nach vorn: Type 00 als Wegweiser
Jaguar hat die Messlatte hochgelegt: Die Marke will 2026 die Type 00 in Serienform vorstellen, einen vollelektrischen Gran Turismo, der bereits als Studie gezeigt wurde. Die Type 00 zielt nicht weniger als auf einen Neu‑Positionierungsversuch — Jaguar möchte sich nicht mehr vorrangig gegen die deutschen Premiumhersteller behaupten, sondern in direkter Konkurrenz zu Luxusmarken wie Bentley und Rolls‑Royce auftreten.
Herausforderungen bei der Neupositionierung
Die Absicht, in das Luxussegment vorzudringen, bringt mehrere Herausforderungen mit sich. Bentley und Rolls‑Royce sind nicht nur für ihre Leistung bekannt, sondern vor allem für ihr hohes Maß an handwerklicher Qualität, maßgeschneiderte Kundenservices und eine Marke, die eine bestimmte Exklusivität ausstrahlt. Jaguar muss also mehr als nur Leistung liefern: Es geht um ein Rundum‑Erlebnis, das den Preis rechtfertigt.
Technisch gesehen verlangt ein 1.000‑PS‑Konzept nach einer fein abgestimmten Fahrwerksarchitektur, aktiver Aerodynamik, modernsten Batteriekühlungen und effektiven Fahrassistenten. Auf der Fertigungsseite bedeutet der Schritt zu Luxusanforderungen, dass Materialauswahl, Innenraumgestaltung und Qualitätskontrollen auf ein deutlich höheres Niveau zu heben sind.
Was bedeutet das Aus für Verbrenner praktisch?
Für Besitzer und Liebhaber klassischer Jaguar‑Modelle markiert das Produktionsende einen Wendepunkt. Die Verfügbarkeit neuer V8‑Modelle wird enden; Ersatzteileversorgung und Fachwissen für diese Motoren bleiben jedoch für viele Jahre relevant. Sammler und Enthusiasten — auch hier in der Region um München — könnten künftig stärkere Nachfrage nach letzten Sondereditionen oder restaurierten Exemplaren erleben.
Emotion vs. Vernunft: Die E‑Revolution
Die Abkehr vom Verbrenner ist für viele Hersteller eine strategische Notwendigkeit: Emissionsziele, regulatorische Rahmenbedingungen und Markttrends treiben den Umstieg. Dennoch bleibt der emotionale Verlust relevant. Verbrennungsmotoren vermitteln ein fühlbares Feedback, eine klangliche Charakteristik und eine Art mechanische Verbundenheit mit dem Fahrzeug, die in der Elektromobilität anders, aber nicht notwendigerweise schlechter realisiert werden muss.
Was Jaguar jetzt liefern muss
Persönlicher Blick aus München
Auf den kurvigen Passstraßen rund um Garmisch oder beim Beschleunigen auf der A9 spürt man die Unterschiede: Verbrenner‑SUVs wie die F‑Pace SVR liefern eine unmittelbare Verbindung, die viele Autofahrer schätzen. Dennoch beeindruckt die Vorstellung, was elektrifiziert möglich ist — insbesondere beim Thema Performance. Jaguar steht an einem Wendepunkt: Wenn die Type 00 es schafft, die Emotionen der Marke mit elektrischer Performance und luxuriöser Ausstrahlung zu verbinden, könnte der Hersteller die Neuausrichtung erfolgreich meistern.
Die Produktion der letzten Verbrenner‑Jaguar ist ein Moment der Erinnerung, aber auch ein Startsignal. Als Beobachter und Fan werde ich gespannt verfolgen, ob Jaguar es schafft, die Seele seiner Autos in die Elektrozukunft hinüberzuretten — technisch brillant, luxuriös verarbeitet und mit dem nötigen Charme, den Enthusiasten erwarten.
