Mazda CX-5 2025 ohne einzige Taste im Cockpit – Das verbirgt Mazda wirklich!

Mazda CX-5 2025 ohne einzige Taste im Cockpit – Das verbirgt Mazda wirklich!

Die neue Mazda CX-5 präsentiert sich äußerlich als behutsame Evolution ihres Vorgängers, doch im Innenraum herrscht Revolution: Mazda hat nahezu alle physikalischen Bedienelemente eingespart und setzt stattdessen auf ein großes zentrales Touchscreen-Display. Warum dieser radikale Schritt und wie reagiert die Fahrergemeinde?

Ein Bestseller ohne Knöpfe

Seit 2012 wurde die Mazda CX-5 weltweit über 4,76 Millionen Mal verkauft und zählt damit zu den erfolgreichsten Modellen des Hauses. Für die dritte Generation hat Mazda das „Squadra-Prinzip“ beibehalten: Äußerlich bleibt das Kodo-Design unverändert markant, das Feintuning fällt dezent aus. Im Cockpit jedoch bricht Mazda mit Traditionen: Anstelle zahlreicher Tasten und Drehregler dominiert ein minimalistisches Dashboard mit großem Touchscreen.

Schon bei der Vorstellung der Neuauflage sorgten Kommentare wie „Ohne Knöpfe kaufe ich das nicht!“ und „Ergonomie ist für mich entscheidend“ für Stirnrunzeln in den Sozialen Medien. Kritiker bemängeln, dass Klimaanlage, Sitzheizung und Infotainment künftig nur noch über den Touchscreen oder Sprachsteuerung zu bedienen seien – man könne schließlich nicht während der Fahrt stundenlang Menüs scrollen.

Die offizielle Begründung von Mazda

Auf Nachfrage von Motor1 USA erklärte Tamara Mlynarczyk, PR-Leiterin für Mazda Nordamerika: Mazda setze auf eine neue HMI-Schnittstelle (Human Machine Interface), weil Marktforschung ergeben habe, dass Kunden eine zentrale Benutzeroberfläche bevorzugten. Das Unternehmen habe umfangreiches Feedback gesammelt und darauf basierend folgende Eckpfeiler definiert:

  • Ein großes, mittig angeordnetes Touchscreen-Display minimiert die Zeit, in der die Hände vom Lenkrad zu den Bedienelementen wandern.
  • Fortschrittliche Sprachsteuerung für Klimaanlage, Audio und Navigation hält den Blick auf der Straße.
  • Menschzentrierte Bedienknöpfe am Lenkrad ermöglichen einfache Steuerung ohne Ablenkung.

Diese Kombination soll laut Mazda die Sicherheit erhöhen und gleichzeitig der zunehmenden Digitalisierung im Fahrzeug entsprechen.

Historischer Wandel in der Bedienphilosophie

Mazda war lange dafür bekannt, sich der reinen Touchscreen-Ära zu widersetzen. 2019 hatte Matthew Valbuena, damals Chefingenieur für HMI und Infotainment in Nordamerika, gewarnt: „Wenn der Fahrer einen Touchscreen bedient, überträgt er unwillkürlich Kräfte auf das Lenkrad, was zu unbeabsichtigten Spurabweichungen führt. Wir haben uns daher gegen Touchscreens entschieden.“

Nun folgt Mazda jedoch dem Branchentrend, indem man die analoge Steuerzentrale durch eine digitale ersetzt. Die Entscheidung für das neue System ist somit weniger ein Vertrauensbruch als das Eingeständnis, dass das Nutzerverhalten sich verändert hat.

Vergleichbare Konzepte bei anderen Mazda-Modellen

Die CX-5 ist nicht die erste Mazda mit radikal reduziertem Bedienkonzept. In China eingeführte Elektrofahrzeuge wie die EZ-6 (in anderen Märkten als 6e vertrieben) nutzen bereits ein vereinfachtes Armaturenbrett, das vollständig auf ein großes Touchscreen setzt. Der kürzlich vorgestellte EZ-60-Crossover bekam sogar einen noch gewaltigeren Zentralbildschirm.

Beide Modelle gehen auf die Joint-Venture-Fertigung mit Changan zurück, doch die CX-5 2025 ist eine rein eigenständige Mazda-Entwicklung, die weltweit verkauft wird. Damit markiert sie den Wendepunkt für die Marke: Keine Trennung mehr zwischen chinesischen Elektro-Modellen und globalem Verbrenner-Portfolio.

Der letzte Analog-Relikt verschwindet

Neben Tasten und Drehreglern hat Mazda auch die Drehknöpfe im Mitteltunnel gestrichen – ein Schüler BMWs, das ebenfalls bei allen frontgetriebenen Modellen den iDrive-Controller entfernt hat. Spätestens mit der kommenden „Neue Klasse“ wird BMW erneut auf reine Touch-Steuerung umstellen. Mazda rudert also nicht allein, sondern folgt dem allgemeinen Trend zu sogenannten „Zero-BSI“-Cockpits (Zero Button Surface Interfaces).

Ob dieser Weg in Zukunft für alle Mazda-Modelle gilt, bleibt abzuwarten. Eine Ausnahme könnte die Miata-Roadster-Legende MX-5 bleiben, die in ihrer puristischen Tradition vermutlich analoge Bedienelemente behält. Auch der lang ersehnte Comeback-Rotary-Sportler könnte auf klassische Schalter setzen.

Ergonomie versus Digitalisierung: Was Fahrer jetzt wissen müssen

Fahrer sollten vor einer Kaufentscheidung folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Schnelle Gewöhnung an das Menü-Design: Navigation, Klima und Audio befinden sich nun in Untermenüs statt auf physischen Tasten.
  • Optimale Sprachsteuerung: Klare Aussprache und korrekte Sprachbefehle erhöhen die Bedienqualität.
  • Sicherheitsaspekt: Blick-weg-von-Straße-Zeiten minimieren, indem die Head-up-Display-Option genutzt wird.
  • Langfristiger Software-Support: Regelmäßige Updates sind entscheidend für eine intuitive Nutzererfahrung.

Mit dem Wegfall klassischer Knöpfe hat Mazda einerseits die Benutzeroberfläche radikal vereinfacht, andererseits neue Anforderungen an die Fahrer gestellt. Wer jedoch auf den HMI-Zug aufspringen kann, dem eröffnet sich ein modernes, aufgeräumtes Cockpit ohne Ablenkungen.

Elmer