Plötzlich gestoppt: Italiens 600-Mio.-€-E-Auto-Prämien verschoben – Das steckt dahinter!

Einführung: Weg zur nachhaltigen Mobilität stockt
Italien hatte sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um den CO₂-Ausstoß zu senken und den Absatz von Elektrofahrzeugen anzukurbeln. Mit einem Fördervolumen von 600 Mio. € und Zuschüssen von bis zu 11.000 € pro Fahrzeug sollte der Umstieg vorangetrieben werden. Doch kurz vor dem geplanten Start Ende September droht das gesamte Programm um 30–45 Tage zu verzögern – wegen eines unerwarteten bürokratischen Hindernisses.
Förderprogramm im Detail
Das Paket sieht folgende Eckpunkte vor:
Die entscheidende Rolle der ISTAT-Karten
Zur fairen Verteilung der Mittel definiert Italien „Urbane Funktionale Gebiete“ (AUF) über Karten des Nationalen Statistikamts ISTAT. Diese Gebiete umfassen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern und deren Pendlerzonen. Die aktuellen Karten stammen jedoch von vor über zehn Jahren. Die dringend erwartete Revision soll präzise abbilden, wo der tatsächliche Mobilitätsbedarf am höchsten ist.
Minister Pichetto Fratin erklärt die Verzögerung
Um den Stillstand zu erläutern, sprach Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin auf dem Teha-Forum in Cernobbio:
Zwei Szenarien für den Programmstart
Die Regierung steht vor einer schwierigen Entscheidung:
- Vorteil: Programm kann pünktlich beendet September an den Start gehen.
- Nachteil: Fehlende Aktualität und mögliche Ungleichverteilung.
- Vorteil: Exakte Erfassung der tatsächlichen Pendlergebiete und Bevölkerungsströme.
- Nachteil: Verzögerung von bis zu 45 Tagen, die Investitionsbereitschaft schwindet.
Auswirkungen auf Markt und Verbraucher
Der italienische E-Auto-Markt weist Nachholbedarf auf:
Ohne klaren Starttermin droht der Markt auszubremsen. Hersteller und Autohäuser bleiben in Wartestellung, Produktion und Lagerhaltung können nicht optimal geplant werden.
Herausforderungen für Ladeinfrastruktur
Ursprünglich sollten die PNRR-Mittel für den Ausbau von Ladestationen verwendet werden, doch sie wurden umgeschichtet. Nun fehlen zeitgleich die baurechtlichen Grundlagen und die kartografische Präzision, um die Ladestationen dort zu errichten, wo sie dringend gebraucht werden.
Der ruhende digitale Förder-Portal
Das digitale Antragsportal des Umweltministeriums steht noch ohne Funktion online. Bürger und Unternehmen sehen nur die Meldung „Demnächst verfügbar“. Diese Anlaufhemmung verstärkt die Unsicherheit und wirkt abschreckend auf potenzielle Antragsteller.
Empfehlungen für interessierte Fahrer
Um diese Phase zu überbrücken und dennoch von möglichen Förderungen profitieren zu können, raten wir:
Der Blick nach Bayern
Auch in München und Umgebung warten Autohausketten und Flottenmanager mit Spannung auf den Förderstart. Praxisnah zeigen sich die Autovermieter, die bereits Elektro-Modelle in Kurzzeitflotten anbieten und so zeigen, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann – ganz ohne staatliche Zuschüsse, aber mit kluger Infrastrukturplanung und Lade-Partnerschaften.
Ausblick: Bringt der Spätsommer doch noch den Durchbruch?
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich Ministerium und ISTAT auf einen Kompromiss einigen können, um das Förderprogramm endlich ins Rollen zu bringen. Bis dahin bleibt ein Flickenteppich aus Unsicherheit, Vorbereitungen und abwartender Gelassenheit.