Renault 5 demütigt Tesla Model S im Euro NCAP-ADAS-Test – Das verblüffende Ergebnis!

Renault 5 demütigt Tesla Model S im Euro NCAP-ADAS-Test – Das verblüffende Ergebnis!

Warum ADAS-Tests immer wichtiger werden

Mit dem Vormarsch komplexer Assistenzsysteme (ADAS) verändern sich unsere Fahrzeuge rasant: Spurhalteassistenten, intelligente Abstandsregelung und automatisches Notbremssystem gehören längst zum modernen Autobestand. Doch wie zuverlässig arbeiten diese digitalen Helfer? Euro NCAP hat in jüngster Zeit eine Reihe neuer Tests vorgestellt, die die Funktionalität von ADAS nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bewerten. Das überraschende Ergebnis: Nicht immer sind die vermeintlichen Technologieführer an der Spitze.

Testkategorien: Assistance Competence vs. Safety Backup

Euro NCAP unterscheidet bei den ADAS-Prüfungen zwei zentrale Dimensionen:

  • Assistance Competence: Bewertet, wie geschickt das System mit dem Fahrer interagiert, ob Warnhinweise klar kommuniziert werden und wie gut die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht wird.
  • Safety Backup: Misst, wie zuverlässig das Fahrzeug eingreift, wenn kritische Situationen drohen – insbesondere dann, wenn das System an seine technischen Grenzen stößt.

Diese Zweiteilung schafft Klarheit darüber, ob ein System eher „freundlicher Co-Pilot“ oder „ultimativer Notfallretter“ ist. Nur wer in beiden Kategorien überzeugt, erhält die höchste Auszeichnung „Very Good“.

Die Spitzenreiter: Vier Modelle mit „Very Good“

In der jüngsten Testserie konnten gleich vier Fahrzeuge das Top-Ranking erzielen:

  • Kia EV3: Überzeugt durch harmonische Abstandsregelung und klare Warnsignale selbst bei höheren Geschwindigkeiten.
  • Porsche Macan: Kombiniert exzellente Spurführung mit präziser Kommunikation über Head-up-Display und Lenkradvibration.
  • Renault 5: Überraschungssieger – schneidet überraschend stark ab und gewinnt gleich in beiden Testkategorien.
  • Toyota bZ4X: Zeigt, wie man ADAS in ein Elektro-SUV integriert: intuitive Menüführung und zuverlässiges Eingreifen in kritischen Situationen.

Diese Fahrzeuge demonstrieren, dass ein ausgewogenes Zusammenspiel von Assistenzkompetenz und Sicherheits-Backup möglich ist – und das nicht nur im Premiumsegment.

Technologiegiganten enttäuschen: Tesla Model S und Volvo EX30

Enttäuschend abgeschnitten haben zwei Modelle, die als ADAS-Pioniere gelten:

  • Tesla Model S: Erhält nur ein „Moderate“. Zwar beeindruckt es mit 94 % im Safety Backup, doch die Assistance Competence liegt bei mageren 30 %. Kritisiert wird der missverständliche Markenname „Autopilot“, der dem Fahrer falsche Sicherheitsgefühle vermittelt, sowie das problematische Gegenlenken durch das System, das den Fahrer in kritischen Momenten entmachtet.
  • Volvo EX30: Der Pilot Assist schneidet ebenfalls hinter den Erwartungen ab. Die grafischen Warnhinweise erscheinen auf dem zentralen Display und zwingen den Fahrer, den Blick von der Straße wegzunehmen, was die Gesamtbewertung mindert.

Diese Ergebnisse verdeutlichen: Eine berühmte Marke oder eine hohe Komplexität garantieren nicht automatisch ein sicheres Fahrerlebnis.

Solide Allrounder: Mazda CX-80 und XPeng G9

Im Mittelfeld mit „Good“ platzieren sich zwei weitere Modelle:

  • Mazda CX-80: Bietet eine zuverlässige Verkehrszeichenerkennung und sanfte Geschwindigkeitsanpassung. Verbesserungspotenzial liegt in der stärker verzahnten Kommunikation zwischen Fahrer und System.
  • XPeng G9: Besticht durch ein gut abgestimmtes Kurven-Assistenzprogramm, doch das Mapping der Warnsignale könnte übersichtlicher sein, um den Blickkontakt zur Straße zu optimieren.

Beide Modelle zeigen, dass solide ADAS-Funktionen auch ohne Highend-Branding gelingen können, wenn Hersteller auf Nutzerfreundlichkeit und klare Interface-Gestaltung setzen.

Kontroverse um die Bewertungsmaßstäbe

Nicht unkritisch verlief die Diskussion um die Testmethodik. Stellantis etwa übte scharfe Kritik an der Vergabe von nur drei Sternen für den Jeep Avenger, obwohl das Fahrzeug in internen Tests als sicher galt. Dieser Fall wirft Fragen auf:

  • Sind die Euro NCAP-Kategorien stringent genug definiert?
  • Beeinflusst die Testauswahl bestimmte Fahrzeugklassen oder Antriebsarten?
  • Wie klar sind die Erwartungen an Hersteller kommuniziert?

Die Debatte zeigt, dass Verbraucher und Produzenten gleichermaßen auf transparente Kriterien angewiesen sind, um ADAS-Vergleiche nachvollziehbar zu machen.

Auswirkungen auf die Automobilbranche

Die Ergebnisse der Euro NCAP-ADAS-Tests haben direkte Konsequenzen für Automobilhersteller und Zulieferer:

  • Produktentwicklung: Hersteller müssen stärker in die Usability und Kommunikation ihrer Assistenzsysteme investieren, nicht nur in die reine Sensorleistung.
  • Marketingstrategien: Die Betonung von ADAS-Fortschritten wird präziser – leere Versprechungen überzeugen künftig weniger.
  • Regulatorische Rahmen: Gesetzgeber beobachten diese Tests genau, um Normen für Mindestleistungen von Assistenzsystemen abzuleiten.

Ein erfolgreicher ADAS-Test verbessert das Vertrauen der Kunden und kann den Absatz entscheidend ankurbeln, während negative Bewertungen nachhaltigen Reformdruck erzeugen.

Blick nach vorne: Integration von ADAS und Automatisierung

Auch wenn erste autonome Fahrfunktionen noch in weiter Ferne liegen, markieren Euro NCAP-ADAS-Tests einen wichtigen Meilenstein. Die verstärkte Bewertungstechnologie verschiebt den Fokus von reiner Sensorik hin zur ganzheitlichen Mensch-Maschine-Interaktion. Künftige Fahrzeuge werden nicht mehr nur „sehen“ und „fühlen“, sondern aktiv mit dem Fahrer kommunizieren und Entscheidungen transparent erläutern.

Für leidenschaftliche Autofahrer wie mich in München ist klar: ADAS-Systeme müssen sich an menschlichen Fahrgewohnheiten orientieren und gleichzeitig strengste Sicherheitsanforderungen erfüllen. Nur so gelingt der Balanceakt zwischen Komfort, Effizienz und maximaler Sicherheit – und das ist ein Stück Zukunft, das schon heute greifbar wird.

Elmer