Schock-Studie: Über 50 % aller Autos in Italien sind wahre Zeitbomben auf Rädern!

Schock-Studie: Über 50 % aller Autos in Italien sind wahre Zeitbomben auf Rädern!

Italien ist bekannt für seine Leidenschaft am Steuer, doch eine aktuelle Studie offenbart ein alarmierendes Bild: Fast jede zweite zugelassene Personenkraftwagen ist älter als zehn Jahre und weist erhebliche Sicherheitsmängel auf. Die gemeinsame Erhebung der Polizia Stradale, Assogomma und Federpneus basierte auf Kontrollen von fast 10.000 Fahrzeugen in sechs Regionen – Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Piemont, Apulien, Toskana und Aostatal – und deckte 38 Provinzen ab. Das entspricht über 35 Prozent des italienischen Staatsgebiets.

Der alternde Fuhrpark: Zahlen und Fakten

Die Automobilstatistik Italiens zeichnet ein klares Bild von einem Park, der immer älter wird:

  • 59 % aller überprüften Fahrzeuge sind älter als zehn Jahre.
  • Nahezu 25 % (fast jedes vierte Auto) ist über zwanzig Jahre alt.
  • Fahrzeuge über zehn Jahre weisen in 33 % der Fälle Mängel auf – seien es abgefahrene Reifen oder überfällige Prüftermine.

Dieser Trend führt unweigerlich zu einer geringeren Verkehrssicherheit und höheren Unfallrisiken, da moderne Assistenzsysteme und Sicherheitsfeatures ab Fahrzeugen der letzten zehn Jahre oft fehlen.

Reifenmängel: Ein unterschätztes Sicherheitsrisiko

Besonders die Bereifung vieler Fahrzeuge ist besorgniserregend. Die häufigsten Missstände laut Studie:

  • Glatt gefahrene Reifen: 10 % aller kontrollierten Wagen
  • Sichtbar beschädigte Reifen: 5 % der Prüfkandidaten
  • Unregelmäßige Reifenprüfung: 25 % (ein Viertel aller Wagen)

Abgefahrene Profilrillen reduzieren die Wasserverdrängung im Nassbereich drastisch und verlängern den Bremsweg um mehrere Meter. Auch kleine Schäden wie Risse oder Beulen an der Seitenwand können zu plötzlichem Luftverlust führen und damit die Fahrstabilität gefährden.

Altersabhängige Prüfquote

Die Studie verdeutlicht, dass ältere Fahrzeuge seltener zur vorgeschriebenen Hauptuntersuchung erscheinen:

  • Weniger als fünf Jahre alt: Nur 2 % ohne gültige Prüfung.
  • Fünf bis zehn Jahre alt: 12 % ohne frische HU.
  • Über zehn Jahre alt: 17 % nicht rechtzeitig geprüft.

Fahrzeuge mit zunehmendem Alter werden offenbar seltener einem professionellen Check unterzogen, obwohl sie gerade in puncto Verschleißteile und Sicherheitskomponenten regelmäßiger Kontrolle bedürfen.

Reifen-Missbrauch: Nicht-homogene Bereifung

Ein weiteres Problem ist die Verwendung unterschiedlicher Reifentypen auf derselben Achse. Laut Erhebung betraf dies 5,63 % der Prüffahrzeuge:

  • Verschiedenes Profil, Marke oder Modell pro Achse (gesetzlich verboten).
  • Kombination von Sommer- und Winterreifen am selben Fahrzeug.

Solche Konfigurationen beeinträchtigen die Fahrstabilität, verlängern Bremswege und erhöhen das Risiko von Aquaplaning oder seitlichem Ausbrechen bei schnellen Lenkmanövern.

Winterreifen im Sommer: Ein übersehenes Thema

Erstaunlicherweise montierten über 54 % der kontrollierten Fahrzeuge Ende der Winterreifenpflicht noch immer Winterreifen. Hinter diesem Wert stecken mehrere Ursachen:

  • Regionale Vorschriften (z. B. Aostatal mit längerem Winterreifen-Zeitraum).
  • Zunahme von Ganzjahres- beziehungsweise All-Season-Reifen, die trotz Wintermarkierung im Sommer eingesetzt werden.

Winterreifen sind für niedrige Temperaturen und Schnee optimiert. Bei sommerlichen Temperaturen erhöht sich der Rollwiderstand und der Bremsweg verlängert sich um bis zu 30 %.

Was deutsche Autofahrer daraus lernen können

Auch in Deutschland wird der Fuhrpark stetig älter. Die Erkenntnisse aus Italien können als Warnsignal dienen:

  • Regelmäßige Reifenchecks: Profiltiefe mind. 3 mm im Winter, 1,6 mm laut Gesetz; Sichtprüfung auf Beschädigungen.
  • Pünktliche Hauptuntersuchung: Fristen nicht versäumen, auch wenn das Auto wenige Kilometer fährt.
  • Rechtsvorschriften beachten: Nie unterschiedliche Reifentypen auf derselben Achse montieren.
  • Saisonale Reifen wechseln: Sommer- und Winterreifen rechtzeitig tauschen, ggfs. All-Season nur als Ausnahme wählen.
  • Instandhaltung fördern: Serviceintervalle und Inspektionen einhalten, um Metall- und Gummiteile regelmäßig zu überprüfen.

Fazitloser Ausblick

Die italienische Studie unterstreicht die Bedeutung von präventiver Fahrzeugpflege und den kritischen Stellenwert der Reifen für die Verkehrssicherheit. Jeder Autofahrer sollte sich diese Zahlen bewusst machen und seine eigene Fahrzeugübung entsprechend anpassen – für mehr Sicherheit auf jeder Straße.

Elmer