Sie werden nicht glauben, warum BYD Spanien für seine 3. Europafabrik auswählt!

Sie werden nicht glauben, warum BYD Spanien für seine 3. Europafabrik auswählt!

BYD, der größte chinesische Automobilhersteller, erweitert seine Produktionskapazitäten in Europa bereits seit 2024 mit einer Gigafactory in Ungarn und plant für 2026 eine zweite Fabrik in der Türkei. Nun steht Spanien als Standort für eine dritte Produktionsstätte zur Debatte – eine Entscheidung, die bis Jahresende fallen soll und weitreichende Konsequenzen für den europäischen Automobilmarkt haben könnte.

Warum Spanien? Industrieinfrastruktur trifft Energievorteil

Nach Angaben von Alberto De Aza, Country Manager von BYD für Spanien und Portugal, bietet das Königreich eine „ideale“ Kombination aus moderner Industrieinfrastruktur und wettbewerbsfähigen Energiekosten. Anders als in Italien oder Deutschland, wo Kilowattstundenpreise und Lohnkosten deutlich höher liegen, profitiert Spanien von:

  • einem gut ausgebauten Logistiknetzwerk mit Tiefseehäfen in Valencia und Algeciras;
  • einem Strommix, der dank Solar- und Windkraft-Anlagen günstiger als in vielen Nachbarländern ist;
  • einer Politik, die Investitionen in erneuerbare Energien und Elektromobilität fördert.

Diese Rahmenbedingungen ermöglichen BYD niedrigere Produktionskosten und einen klimafreundlichen Betrieb, ohne auf fossile Energieträger angewiesen zu sein.

Politisch-wirtschaftliche Beziehungen stärken die Standortentscheidung

In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Madrid und Peking deutlich intensiviert. Spanien enthielt sich im EU-Rat der Stimme, als über Anti-Dumpingzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge abgestimmt wurde. Dieser Vertrauensbeweis schafft für BYD ein günstiges Investitionsklima und reduziert das Risiko politischer Gegenmaßnahmen.

In Bilanzgesprächen auf höchster Ebene betonten spanische Minister, dass sie BYD als Partner für den Ausbau der heimischen E-Auto-Produktion sehen. Förderprogramme für Batteriezellenfabriken und Steueranreize für Forschung und Entwicklung tragen zusätzlich zur Attraktivität bei.

Deutschland als Vergleichsbeispiel – warum BYD hier absagte

Auch in Deutschland, dem größten europäischen Automobilmarkt, sondierte BYD mögliche Standorte. Doch Reuters zufolge wurden diese Pläne mangels wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit verworfen. Gründe:

  • Spitzenlöhne in den Schlüsselregionen wie Bayern und Baden-Württemberg;
  • hohe Energiepreise aufgrund niedriger CO₂-Zertifikate und Netzengpässe;
  • bürokratische Hürden bei Bau- und Genehmigungsverfahren.

Spanien hingegen bietet vergleichsweise schnelle Planungsprozesse und niedrige Arbeitskosten, ohne auf qualifizierte Fachkräfte zu verzichten.

Strategische Bedeutung einer lokalen Produktion

BYD strebt an, alle für den europäischen Markt vorgesehenen Modelle vor Ort zu fertigen. Gründe:

  • Vermeidung von Importzöllen und Währungsrisiken;
  • kürzere Lieferzeiten und höhere Versorgungssicherheit;
  • stärkere Kundenbindung durch lokale Wertschöpfung.

Die Marktdaten untermauern diesen Kurs: In den ersten acht Monaten 2025 verzeichnete BYD ein Verkaufswachstum von über 280 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Portfolio umfasst mittlerweile rein elektrische Modelle und Plug-in-Hybride, die in Spanien, Italien und Deutschland rasch Akzeptanz finden.

Zeitplan und Status der neuen Fabrik

Verhandlungen mit regionalen Behörden laufen derzeit auf Hochtouren. Folgender Zeitrahmen ist denkbar:

  • Ende 2025: Offizielle Standortwahl und Vertragsunterzeichnung;
  • Anfang 2026: Baubeginn der Fabrikanlagen in einer Industriezone nahe eines großen Hafens;
  • 2028: Produktionsstart für Elektromodelle und Batteriemodule.

Parallel wird die ungarische „Gigafactory“ derzeit für die Serienfertigung der Atto 3 vorbereitet, während in der Türkei die Maschinen bis 2026 installiert werden sollen.

Auswirkungen auf den europäischen Automobilmarkt

Eine dritte BYD-Fabrik in Spanien könnte den Wettbewerb weiter verschärfen und europäische Hersteller unter Druck setzen, eigene Elektroproduktion auszubauen. Mögliche Effekte:

  • Sinkende Fahrzeugkosten durch Skaleneffekte und günstigere Logistik;
  • höhere Exportquote aus Spanien in andere EU-Staaten;
  • verstärkte Investitionen in Ladeinfrastruktur und Recycling von Batteriematerial;
  • Entstehung neuer Arbeitsplätze und Zuliefernetzwerke vor Ort.

Für das deutsche Autoland Bayern bleibt abzuwarten, ob BYD in Zukunft doch auf heimische Kompetenz setzt – etwa in Form eines Forschungs- und Entwicklungszentrums – oder ob der Schwerpunkt bleibt auf den südeuropäischen Standorten.

Elmer