Bosch & Cariad enthüllen das Auto von morgen – so fahren Sie bald ganz ohne Fahrer!

Bosch & Cariad enthüllen das Auto von morgen – so fahren Sie bald ganz ohne Fahrer!

Strategische Allianz für automatisiertes Fahren

Mit der Zusammenarbeit zwischen Bosch und Cariad, der Softwaretochter des Volkswagen-Konzerns, starten zwei deutsche Automobilriesen ein ambitioniertes Projekt: Die Entwicklung von Fahrerassistenz- und teilautomatisierten Systemen der Stufen 2 und 3. Ziel ist es, eine skalierbare Plattform zu schaffen, die in Serie ab Mitte 2026 Fahrzeugen unterschiedlicher Marken den Sprung zur sicheren Teilautonomie ermöglicht.

Proprietärer Software-Stack aus einer Hand

Ein zentrales Element der Kooperation ist ein vollständig intern entwickelter Software-Stack. Alle Komponenten – vom Betriebssystem bis zu den Algorithmen für künstliche Intelligenz – werden gemeinsam verantwortet:

  • Eigenes Betriebssystem und Echtzeit-Kernel für zeitkritische Steuerbefehle
  • Datenerfassung und -verwaltung auf sicheren Plattformen
  • Protokolle für Cybersecurity und Datenschutz nach europäischen Standards
  • Monolithische Codebasis, um Updates synchron und lückenlos einzuspielen

So wollen Bosch und Cariad unabhängig von Zulieferern agieren und gewährleisten, dass alle Elemente nach höchsten Sicherheitsanforderungen harmonieren.

Fahrerassistenz auf Level 2 und Level 3

Das System unterscheidet klar zwischen den beiden automatisierten Stufen:

  • Level 2: Kombination von Spurhalteassistent, adaptivem Tempomat und teilautonomem Spurwechsel auf Autobahnen.
  • Level 3: Übernahme der kompletten Fahrsteuerung in definierten Situationen – etwa im Stop-&-Go-Verkehr oder auf klar abgegrenzten Strecken.

Im Unterschied zur bisherigen Technik soll der Fahrer bei Level 3 die Hände vom Lenkrad nehmen dürfen, während das System die Verkehrsumgebung eigenständig bewertet und entscheidet, wann und wo es aktiv wird.

KI-generative Technologien und Multimodalität

Ein Alleinstellungsmerkmal der neuen Software ist der Einsatz von generativer KI und multimodalen Verfahren:

  • Vision Language Action (VLA): Verknüpft Kamerabilder mit semantischer Spracherkennung, um Verkehrszeichen, Fußgänger und unvorhersehbare Situationen simultan zu interpretieren.
  • Sensordatenfusion: Kameras, Radar und Lidar arbeiten synchron, um ein 360°-Bild der Umgebung zu erzeugen.
  • Prädiktive Modelle: Maschinelles Lernen prognostiziert das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer auf Basis historischer Daten.

Diese Technologien ermöglichen es dem Fahrzeug, wie ein erfahrener Fahrer zu agieren: präzise, reaktionsschnell und verlässlich.

Umfassende Erprobung in drei Kontinenten

Bevor die Software 2026 in Serie geht, durchläuft sie eine mehrstufige Testphase auf drei Kontinenten:

  • Europa: Autobahnen und Landstraßen in Deutschland und Skandinavien bei wechselnden Witterungsbedingungen.
  • Japan: Dichte Stadtzentren mit komplexem Verkehrsmix und engen Straßen.
  • USA: Freie Schnellstraßen in Kalifornien und herausfordernde Streckenabschnitte im Mittleren Westen.

Als Testträger fungieren unter anderem der ID.Buzz und der Audi Q8. Diese Modelle dienen als „Labor auf Rädern“, in denen jede Straßensituation und jede Wetterlage realitätsnah nachgebildet wird.

Globale Lizenzierung und Zukunftsschritte

Neben der Implementation im Volkswagen-Konzern planen Bosch und Cariad, den Software-Stack auch anderen Herstellern anzubieten. Dieser Open-Licensing-Ansatz soll die Verbreitung von Teilautonomie beschleunigen und für eine breite Marktdurchdringung sorgen.

  • Herstellerunabhängige Integration in vorhandene Fahrzeugarchitekturen
  • Monatliche Over-the-Air-Updates für neue Funktionen und Sicherheits-Patches
  • Partnerschaften mit Technologieunternehmen zur kontinuierlichen Modellverbesserung

Mit dieser Strategie setzen Bosch und Cariad neue Maßstäbe: Sie wollen die europäische Automobilbranche in puncto künstlicher Intelligenz und autonomem Fahren nachhaltig positionieren und Fahrkomfort sowie Sicherheit in Serie verfügbar machen.

Elmer